UNTERSUCHUNG DES STANDVERHALTENS KLINISCH GESUNDER PROBANDEN AUF DER PIEZOELEKTRISCHEN KRAFTMEßPLATTE

Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Vorstand: Prof. Dr. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Pia Geldner aus München 1988 ZUSAMMENFASSUNG Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erstellung von Normwerten des Gleichgewichtverhaltens klinisch gesunder Probanden. Hierbei wird das Prinzip der piezoelektrischen Kraftmeßplatte Druckverlagerungen in entsprechende elektrische Spannungswerte umzusetzen zur Definition einer mittleren Schwankungsamplitude ausgenutzt. Durch diese Meßgröße ist die quantitative Erfassung des Ausmaßes spontaner Körperschwankungen möglich. Die mittlere Schwankungsamplitude nimmt bei Normalpersonen mit steigendem Lebensalter kontinuierlich zu. Männliche Testpersonen weisen im Mittel um 22 % höhere Schwankungsmeßwerte als weibliche Probanden vergleichbaren Alters auf. Der Einfluß der optischen Kontrolle auf das Standverhalten beläuft sich durchschnittlich auf 35 %. Die Körperschwankungen in sagittaler Richtung sind um etwa 71 % größer als die Schwingungen in lateraler Richtung. Erst eine extreme Kreislaufbelastung durch einen Ergometerversuch bewirkt eine signifikante Erhöhung der mittleren Schwankungsamplitude. Für individuelle Parameter wie Größe Gewicht Blutdruck und Pulszahl besteht keine direkte Korrelation zum Standverhalten da die spontanen Körperschwankungen des Menschen ganz überwiegend aus aktiven individuell abgestimmten Steuerungsmechanismen resultieren. Durch akustische Feedbacksignale während der Gleichgewichtsmessungen ist bei klinisch gesunden Probanden keine signifikante Verbesserung des Standvermögens erreichbar. Darüberhinaus werden zwei weitere Größen H1 und HWB des reaktiven Einschwingvorganges nach definierter Störung auf ihre posturographische Anwendbarkeit hin untersucht. Eine Tagesrhythmik der spontanen Körperschwankungen des Menschen ist nicht nachweisbar. ___MH

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