Günstiger Einfluß einer Balneo-Physiotherapie bei chronischer Polyarthritis

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 388-389. 1988;

Abstract: Klinikum Johannesbad Bad Füssing Unsere Beobachtungen bei 108 Patienten mit gesicherter chronischer Polyarthritis die im Laufe etwa eines Jahres hier behandelt wurden ließen erkennen daß unsere kombinierte Balneo-Physiotherapie bei geeigneter Dosierung meist aussichtsreich ist und gut vertragen wird. Es handelte sich um Bewegungsbäder in der hiesigen schwefelhaltigen Therme bei einer Temperatur von34-37° meist zweimal täglich kombiniert mit Massagen Krankengymnastik teils im Bad teils im Trockenen und bei einigen Patienten auch Elektrotherapie Bestrahlungen etc. Therapieplan und Dosierung wurden auf Befallmuster und Aktivitätsgrad abgestimmt. Die stat. Behandlung erstreckte sich meist über 4-6 Wochen. Zusätzliche medikamentöse Therapie auch Basistherapie wurde weitergeführt bzw. hier eingeleitet. Etwa die Hälfte der Patienten befand sich in fortgeschrittenen Stadien und litt schon über fünf Jahre an Polyarthritis. Bei ca. 70 % bestanden erhebliche Gelenkdeformitäten und hierdurch wesentl. Behinderung; 45 % BSG über 50 mm. Die Erfolgsbeurteilung erfolgte nach den für die Patienten ausschlaggebenden subjektiven Kriterien und nach objektiver Gelenkbeweglichkeit Belastbarkeit funktioneller Behinderung. Nur deutliche Differenzen gegenüber dem Ausgangszustand wurden verwertet. Befundaufnahme durch die gleiche erfahrene Untersucherin. Eine Besserung von Schmerz Schwellung und Morgensteifigkeit war bei ca. 70 % der Fälle festzustellen die Medikation konnte häufig reduziert werden; negative Auswirkungen wurden selten beobachtet. Auch stärker aktive Stadien waren meist positiv beeinflußt. Im akuten Schub würde man eher zu einer Verschiebung einer derartigen Behandlung raten da sich zwar stärkere Aktivierungen bei entsprechend vorsichtig dosierter Therapie vermeiden lassen aber die Vorteile einer intensiven Behandlung nicht voll ausgeschöpft werden können. Die BSG zeigte unterschiedliche Verläufe trotz klinischen Erfolges war öfters ein Anstieg zu beobachten. Es bietet sich hier besonders im Hinblick auf die bei medikamentöser Therapie doch häufigen und unter Umständen schwerwiegenden Nebenwirkungen eine risikoarme Alternative bzw. Ergänzung an die bisher nur in relativ geringem Umfang ausgenützt wird. ___MH

Zurück | Weiter