Der Einfluß von Schmerz auf die Kontraktion und Distraktion |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 346. 1988;
Abstract: Institut für Physikalische Medizin der Universität Wien Im wesentlichen sind 4 Faktoren für die Motorik bestimmend. 1. Die Muskulatur für die "Kraft" 2. der Stoffwechsel für die "Ausdauer" 3. der passive Bewegungsapparat für die "Beweglichkeit" 4. das Nervensystem für die "Koordination". Wenn wir den Begriff "Struktur" als die Zusammenfassung von Willkürmotorik und passiven Bewegungsapparat die Umsetzung von ATP zu ADP als "Energieumwandlung" und die Tätigkeit des Nervensystems als" Informationsverarbeitung" verstehen dann können wir die Begriffe "Bewegung" Physikalische Therapie und "Schmerz" diesem gegenüberstellen. Jede Lokomotion des Menschen ist als Information im zentralen Nervensystem bereits zeitlich vor dem eigentlichen Geschehen vorhanden. Bewegung aus dieser Perspektive stellt die "Projektion der Zukunft in die Gegenwart" dar (1) und ist somit vom klassisch-physikalischen Begriff "Kraft" (Newtonsche Axiome) als Ursache der Ortsveränderung befreit. Die Information "Schmerz" kann die physikalisch-therapeutische Zielvorstellung einer gesteigerten Energieumsetzung verhindern und die gewünschte Lokomotion unmöglich machen. Erfolgt im Rahmen der Therapie eine Ausschaltung der Information "Schmerz" bei gleichzeitiger Erzeugung eines "Bewegungsmusters" dann kann eine Adaptation der peripheren Strukturen erwartet werden (o. 2). Sowohl Schmerz als auch die Angst vor dem Schmerz kann zum Beispiel über die Formatio reticularis oder propriozeptive Leistungsbahnen über eine Verminderung des spezifischen Energieumsatzes zu einer therapeutisch insuffizienten Lokomotion führen. Als Beispiel sei der Entlastungsreflex erwähnt der über die Sehnenspindel vermittelt wird. Weiters können kleinkalibrige Afferenzen die durch algogene Reizung erregt werden einen unmittelbaren Einfluß auf die Alpha- und Gamma-Motoneutrone gewinnen (o. 3). Dabei kommt es vorwiegend zu einem Flexor-Reflex-Reaktionsmuster und gleichzeitiger kontralateraler Aktivierung eines Extensor-Reflex-Reaktionsmuster. Werden diese Afferenzen chronisch erregt so kommt es bekanntermaßen zu Muskeltonuserhöhungen die ihrerseits algogen wirken können und so den "Circulus vitiosus" des schmerzhaften Bewegungsapparates auslösen können.... ___MH
Keyword(s): Schmerz - Kontraktion - Distraktion
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