BLUTFLUIDITÄTSVERBESSERUNG DURCH INTENSIVES KÖRPERLICHES TRAINING |
Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Mechthild Schmid aus Starnberg Jahr 1987 ZUSAMMENFASSUNG Zwölf gesunde untrainierte männliche Freiwillige absolvierten ein tägliches intensives über 10 Wochen fortgeführtes Ausdauertraining. Die forcierte körperliche Aktivität erhöhte sich dabei von vorher praktisch Null auf durchschnittlich 28 Stunden pro Woche. Parallel dazu wurde zu Beginn und in regelmäßigen Abständen während des Fitnessprogramms (Längsschnittuntersuchung) der "rheologische Status" kontrolliert. Es ergab sich daß die standardisierte Vollblutviskosität (HK = 45%) die Hämoglobinkonzentration das MCH die MCHC die Fließspannung und der Fibrinogenspiegel signifikant abfielen die Erythrozyten-Flexibilität der Hämatokrit und das MCV signifikant anstiegen während die native Vollblutviskosität die Plasmaviskosität und die Erythrozyten-Aggregation keine signifikanten Veränderungen aufwiesen. Das Ausmaß der Theologischen Veränderungen korrelierte mit der Trainingsstundenzahl in den drei der Untersuchung vorangehenden Wochen. Die Befunde zeigen daß körperliche Betätigung zu einer Verbesserung der Blutfluidität führt. Es wird diskutiert welche Mechanismen diesem Effekt zugrundeliegen könnten. Die Bedeutung dieses durch physische Aktivität erzielten "rheologischen Vorteils" kann wie folgt gesehen werden: 1. Die höhere Blutfluidität von Sportlern könnte an deren gesteigerter Leistungsfähigkeit mitbeteiligt sein da sie eine bessere Perfusion der arbeitenden Muskulatur und damit einen besseren Sauerstoffantransport- und Metabolitenabtransport gewährleistet. 2. Körperliches Training führt zu einer Verbesserung der Blutfließeigenschaften die in ihren Ausmaßen einer geeigneten hämorheologischen Therapie vergleichbar sind. Daraus ergäbe sich für den durchblutungsgestörten Patienten ein bislang unerkannter Aspekt des als Basistherapie anerkannten Gehtrainings. 3. Die erhöhte Blutfluidität körperlich aktiver Personen ist unter Umständen auch Ausdruck ihres geringeren kardiovaskulären Risikos. Umgekehrt könnte der Risikofaktor "Bewegungsmangel" seine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System möglicherweise auch über Störungen hämorheologischer Größen ausüben. Die Durchsicht der Literatur ergibt daß auch alle anderen kardiovaskulären Risikofaktoren (Hypertonie Hyperlipoproteinämie Rauchen Diabetes mellitus Adipositas und Stress) mit einer Verschlechterung der Blutfluidität einhergehen. Diese Beobachtungen legen die Grundlage dafür eine Theorie zu entwickeln bei der hämorheologische Mechanismen ursächlich an der Atherogenese beteiligt sind. ___MH
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