Gesundheitserziehung am Kurort - die integrierte Kur in Bad Rappenau |
Journal/Book: H u K 39 4/87 S. 103-105. 1987;
Abstract: Dr. med. Dietrich Pillen Chefarzt der Kurklinik Bad Rappenau AG Bad Rappenau Bestimmten noch zu Anfang unseres Jahrhunderts die akuten Erkrankungen weitgehend das gesamte Krankheitsspektrum so hat sich dieses Bild in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Heute dominieren bekanntlich die chronischen Krankheiten in immer noch zunehmendem Ausmaß. Es ist allgemein geläufig daß bei der Entstehung vieler dieser chronischen Krankheiten sogenannte Zivilisationsschäden eine maßgebliche Rolle spielen. Verantwortlich dafür sind oft die sattsam bekannten Risikofaktoren die sich letztlich aus einer leider weitverbreiteten risikoreichen Lebensweise herleiten. Natürlich wäre es wünschenswert durch rechtzeitigen Abbau eines solchen Fehlverhaltens die Gesundheit zu erhalten und der Entstehung chronischer Krankheiten vorzubeugen. Das ist aber erfahrungsgemäß nur in einigen wenigen Glücksfällen möglich. Im allgemeinen wird eine solche Gesundheitserziehung erst im Rahmen notwendig werdender therapeutischer Bemühungen also als Sekundärprävention bei einer Rehabilitation durchführbar sein. Eine derartige Anstrengung ist keineswegs neu. Schon im 17. Jahrhundert bestimmte eine "medizinische Polizey": Der Heilkundige muß zusammen mit dem Staat den Bürger anleiten mit seiner Gesundheit hauszuhalten! Im Jahre 1794 wurde sogar ein Gesundheitskatechismus" vorgestellt. Man wußte also schon damals daß Gesundheit durchaus "lernbar" ist mußte aber die Erfahrung machen daß die Bereitschaft zu einer gesundheitsbewußten Lebensweise denkbar gering ist; und daran hat sich bis heute nicht allzu viel geändert. Es steht außer Frage daß sowohl in der freien Praxis als auch in den Krankenhäusern engagierte Ärzte aber auch Diätassistentinnen Physiotherapeuten Krankengymnastinnen und Psychologen ständig bemüht sind in diesem Sinne auf ihre Patienten einzuwirken und das auch sicher nicht ohne Erfolg wie zahlreiche Freizeitsportler und Kalorienbewußte beweisen. Aber die Anzahl der dabei erfaßten Patienten bleibt viel zu klein und Gesundheitserziehung in diesem Rahmen stößt auch rasch an ihre Grenzen vor allem hinsichtlich Zeitaufwand und Finanzierung. ... ___MH
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