500 Jahre Sankt Andreasberg Bergstadt im Oberharz

Journal/Book: H u K 39 2/87 S. 50-51. 1987;

Abstract: Die Bergstadt St. Andreasberg feiert 1987 fünf Jubiläen - Vor 500 Jahren wurde der Bergbau erstmals urkundlich erwähnt und - vor 450 Jahren erhielt die Siedlung Stadtrecht und ihre Kirche; - vor 125 Jahren errichtete Dr. Appenrodt das erste Fichtennadelbad. Damit begann nach dem Bergbau die neue "Karriere" als Kurort; und - vor 100 Jahren wurde der Harzklub Zweigverein St. Andreasberg gegründet. In einem Schriftstück aus dem Jahre 1483 wird von einem Streit berichtet den Heinrich Ritter und Herr zu Stolberg und Wernigerode und seine Gewerken einerseits und Dietrich von Witzleben und seine Gewerken andererseits wegen an des "sanct andrews berges" von ihnen gebauten Gruben hatten. Aus dieser ersten Erwähnung des Sankt Andreasberges ist zu ersehen daß 1487 hier eine Ansiedlung war und Bergbau betrieben wurde. Das Gebiet um St. Andreasberg befand sich zur Zeit der ersten Silberfunde im Besitz der Grafen von Hohnstein. Diese Grafen erließen im Jahre 1521 eine Bergfreiheit. Sie wurde im Mansfeldischen und in den Bergbaugebieten Sachsens öffentlich angeschlagen. Darin wurden Bergleute aufgefordert hier nach Silber und anderen Metallen zu schürfen. Sie wurden damit die Gründer von St. Andreasberg eine der sieben Bergstädte des Oberharzes. Da die erlassene Bergfreiheit nicht genug Widerhall unter den Bergleuten fand mußte eine zweite 1527 erlassen werden die größeren Erfolg hatte. Die Bergfreiheit ermöglichte besondere Rechte: Freies Holz aus den herrschaftlichen Forsten für Bergbau und Hüttenbetriebe Bau- und Brennholz für die Bergleute Acker- und Wiesenbau Viehzucht und Landwirtschaft eigene Gerichtsbarkeit Abgabenfreiheit und Entbundenheit vom Heeresdienst Braurecht Jagdfreiheit Berechtigung zum Fischfang. Aufgrund dieser Bergfreiheiten kamen die ersten Einwohner unserer Bergstadt hauptsächlich aus dem sächsischen und böhmischen Erzgebirge Thüringen und aus dem Mansfeldischen. Durch die ursprüngliche Heimat der Einwanderer gehört St. Andreasberg auch heute noch zur Oberharzer Sprachinsel. ... ___MH

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