Kuren und Kostendämpfung - Perspektiven für die weitere Entwicklung im Kurwesen* |
Journal/Book: H u K 39 7/87 S. 189-191. 1987;
Abstract: Hauptgeschäftsführer Dr. Gerhard Hüfner Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bäderverbandes und des Wirtschaftsverbandes Deutscher Heilbäder und Kurorte Bonn *Referat gehalten im Arbeitskreis .Staatsbäderstädte" des Deutschen Städte- und Gemeindebundes in Bad Salzhausen am 11. Mai 1987. ** Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz (KVEG) vom 22. Dezember 1981 - BGBI. I S. 1578 -; 2. Haushaltsstrukturgesetz (2. HStruktG) vom 22. Dezember 1981 - BGBl. I S. 1523 -. Die Heilbäder müssen weiterleben. - Die Kur darf nicht sterben! Mit diesem Appell unterstrich im Oktober 1982 der Nestor der Inneren Medizin und langjährige Präsident der Karlsruher Therapiewoche der Tübinger Professor Dr. Dr. Bock auf dem 78. Deutschen Bädertag in Bad Orb die Unverzichtbarkeit der Kurortmedizin für unser modernes Gesundheitswesen. Wie ein Schock hatten die Ende 1981 erlassenen Kostendämpfungsgesetze** das Antragsverhalten der potentiellen Kurpatienten sowie auch das Verschreibungsverhalten der Ärzteschaft bei Kuren gelähmt. Die Folgen besonders im Jahre 1983 sind uns allen bekannt: Vielfach drohende teilweise auch realisierte Schließung von Kurkliniken Sanatorien und Kurheimen damit verbunden Entlassungen und Arbeitslosigkeit in vielen vordem blühenden Heilbädern. Professor Bock hat in dieser schweren Zeit als einer der profiliertesten Vertreter der sogenannten "Schulmedizin" die Gefahr angeprangert aus reinen Kostenerwägungen - nicht "Kosten-Nutzen-Erwägungen"! - einen so bedeutsamen Zweig der medizinischen Versorgung wie es die Heilbäder und Kurorte sind mit seinen anerkannten Therapieangeboten weitgehend auszuschließen. Seitdem hat sich die Lage bekanntlich wieder weitgehend konsolidiert. Die meisten Kureinrichtungen die diese Krise überstanden haben betrachten das Wirtschaftsjahr 1986 als durchaus zufriedenstellend. Dennoch wird keineswegs von allen Kurorten die Zuversicht in eine solide Weiterentwicklung in der Zukunft geteilt. Die Krise der Jahre 1981 / 1982 hat das Vertrauen in Politikerworte und in Überlegungen auf gesundheitspolitischem Sektor sehr erschüttert. Eine gewisse Skepsis besteht auch gegenüber den Aktivitäten in der Konzertierten Aktion in der über ein so wichtiges Gebiet wie die Kurortmedizin von den Vertretern anderer medizinischer Bereiche mit entschieden wird. Und dabei erscheint es als zu unwahrscheinlich daß bei einer kostenbremsenden Strukturreform deren Ziel eine allgemeine Ausgabenreduzierung im Gesundheitswesen ist ausgerechnet der Kurbereich verschont bleiben könnte.
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