Natriumhaltige Mineralwässer in der modernen kurmedizinischen Trinkkurforschung |
Journal/Book: Der Mineralbrunnen 4: 86-87 (1987). 1987;
Abstract: Es ist durch nichts belegt daß es im Hinblick auf die Gesundheit am besten ist wenn der Mensch mit der Nahrung nur diejenige Menge an Elektrolyten insbesondere auch an Natrium zu sich nimmt die dem Minimalbedarf entspricht. Es ist vielmehr davon auszugehen daß eine mangelnde Inanspruchnahme der Regulationseinrichtungen die die Balance des Elektrolythaushaltes sicherstellen zu einem Verlust an Leistungsfähigkeit dieser Einrichtungen führt. Insofern ist es sinnlos die Kochsalzaufnahme wie überhaupt die Zufuhr von Salzen auf das theoretische Minimum zu reduzieren. Die epidemiologisch festgestellten Beziehungen zwischen Kochsalz- bzw. Natriumaufnahme und Blutdruck bzw. Bluthochdruck sind nicht so durchgängig wie es heute oft dargestellt wird. Der höchste Kochsalzverbrauch in der Bundesrepublik bzw. im Deutschen Reich war in den 30er Jahren nicht mit einem Maximum der Hypertonieinzidenz verbunden. Der jahresrhythmische Gang der Natriumkonzentration im Blut verläuft nach neuesten Erkenntnissen invers zu dem des Blutdrucks (Haus et al. 1985). Analoges gilt auch für die tagesrhythmischen Veränderungen. Völlig irreführend ist die Angabe daß dem Herzinfarkt in einfacher Weise durch Reduzierung des Salzgehaltes in der Nahrung vorgebeugt werden kann. Vielmehr wurde in Japan die höchste Erkrankungsziffer an Hypertonie bei maximalem Kochsalzverbrauch von 20 g/Tag festgestellt gleichzeitig bestand aber die niedrigste Herzinfarktrate. Die Herzinfarkthäufigkeit ist vielmehr an die Höhe des Cholesterinspiegels gebunden (Heyden 1985). Die Angabe daß infolge der heutigen Bevorzugung von Mineralwässern als Trinkflüssigkeit "extrem hohe" Mengen von Salzen Mineralien und Spurenelementen aufgenommen werden ist irreführend. . . .
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