Zirkadiane Rhythmen als Grundlage einer therapeutischen Zeitordnung |
Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 8: 593-608 (1987). 1987;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) Zusammenfassung Die tagesrhythmischen (zirkadianen) Umstellungen des Organismus sind so umfassend daß sie die Voraussetzungen für Diagnostik und Therapie in Abhängigkeit von der Tageszeit verändern. Diesem Tatbestand muß u.a. durch eine therapeutische Zeitordnung Rechnung getragen werden. Obwohl bereits umfangreiche experimentelle Erfahrungen der Chronopharmakologie Chronotoxikologie und Chronotherapie vorliegen sind die praktisch-klinischen Erfahrungen mit einer zeitgeordneten Therapie noch begrenzt bzw. zu wenig zur Kenntnis genommen. Dies gilt nicht nur für die medikamentöse Therapie sondern auch für die Anwendung physikalisch-therapeutischer Verfahren in der Krankenbehandlung. Die tagesrhythmisch wechselnden Wirkungsbedingungen von therapeutischen Verordnungen können sowohl auf unterschiedlichen Resorptionsbedingungen Änderungen der Metabolisierung und Ausscheidungsgeschwindigkeit (d.h. der Bioverfügbarkeit als auch auf zirkadianrhythmischen Schwankungen der Empfindlichkeit der Erfolgsorgane beruhen. Im einzelnen sind praktikable Grundlagen für die Nutzung zirkadianrhythmischer Veränderungen zur Optimierung der Therapie z. B. vorhanden für die Schmerzbekämpfung (Analgetika Lokalanästhetika Narkotika) für Antiallergika entzündungsbekämpfende Mittel Kortikosteroide Insulinbehandlung des Diabetes Antiasthmatika und andere vegetative Wirkstoffe Diuretika Hypnotika und Psychopharmaka Zytostatika und Plazebo-Effekte. Darüber hinaus liegen Erkenntnisse über die tageszeitliche Abhängigkeit von Wirkung und Langzeitwirksamkeit bei physikalisch-therapeutischen Maßnahmen vor. . . .
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