Der Mehrfachkurende - Einige empirische Befunde - |
Journal/Book: H u K 39 6/87 S. 157-159. 1987;
Abstract: Dipl. Soz. Matthias Fargel Hauptabteilungsleiter Gesundheitsforschung GfK Marktforschung GmbH & Co KG Nürnberg Einleitung Diese Zahlen sind bekannt: Rund ein Viertel der deutschen Erwachsenenbevölkerung war bisher einmal in einer mehrwöchigen Kur die ein Sozialversicherungsträger bezahlt oder durch Zuschüsse als freie Badekur finanziell unterstützt. Unter diesen Kurerfahrenen weist die Hälfte mehr als einmalige Kuraufenthalte auf; wir nennen diese Untergruppe die Mehrfachkurenden. An gleicher Stelle hatte der Autor darauf hingewiesen (vgl. HEILBAD UND KURORT 4/84) daß das größte Potential der Kurorte zweifelsohne in jenen zufriedenen Kurpatienten zu suchen ist die zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf eine Kur zurückkommen um sich Linderung für die meist chronischen Hintergrundleiden zu verschaffen. Dieser Aufsatz wird sich deshalb etwas näher mit der Zielgruppe der Mehrfachkurenden auseinandersetzen. Ziel ist es die Mehrfachkurenden anhand einiger Einstellungs- und Verhaltensweisen mit den bisher nicht kurerfahrenen oder nur einmalig kurerfahrenen Personen zu vergleichen um daraus einige Schlußfolgerungen zum Image einerseits und einer entsprechenden Zielgruppenansprache andererseits zu ziehen. Informationsquellen Die Grundlage zu dieser Erörterung stellt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der GfK Marktforschung GmbH & Co KG Abteilung Gesundheitsforschung dar die viermal jährlich mit je über 3000 Befragten zu Themen des Gesundheits- und Krankheitsverhaltens erfolgt. Die hier gezeigten Daten stammen aus der dritten Erhebungswelle des sogenannten Gesundheits-Monitors im Erhebungszeitraum März bis Anfang Mai 1987 also sehr aktuelle Daten. Die hier getroffenen Aussagen stützen sich insgesamt auf 3214 repräsentativ ausgewählte Befragte. Von dieser Grundgesamtheit hatten 484 Befragte einmalige und weitere 367 Befragte mehrfache Kurerfahrungen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die zuletzt genannten Mehrfachkurenden. Hypothesen Zunächst die Hypothesen die anschließend mit empirischem Datenmaterial belegt so schon nicht bewiesen werden sollen. 1.Hypothese: Mehrfachkurende sind keine Hypochonder sondern häufiger als andere Personengruppen zum Teil empfindlich auch in alltäglichen Dingen eingeschränkt; entsprechend schlecht stellt sich auch deren subjektives Gesundheitsgefühl dar. 2. Hypothese: Mehrfachkurende sind keine "Aussteiger" aus dem herkömmlichen Gesundheitswesen sondern nutzen die Kur in Ergänzung zur intensiven Inanspruchnahme aller herkömmlichen Einrichtungen. ... ___MH
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