Die kurörtliche Rehabilitation beim Weichteilrheumatismus aus psychosomatischer Sicht - Kongreß der Schweizerischen Gesellschaft für Balneologie und Bioklimatologie Zurzach 8. und 9. November 1985 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 /1986) 157 - 158. 1986;
Abstract: Dr. med. A. Weintraub Rheumatologie FMH Zürich Der Begriff des "Weichteilrheumatismus" ist sehr weitgefaßt und unklar. Er stellt einen Sammelbegriff dar für Krankheitsprozesse mit Lokalisation in den verschiedenen Weichteilgeweben des Bewegungsapparates welche ätiologisch pathogenetisch und klinisch völlig heterogen sind. Zur kurörtlichen Rehabilitation werden ganz allgemein - was den Weichteilrheumatismus betrifff - Schmerzpatienten zugewiesen deren Beschwerden in Muskeln Sehnen und Gelenkkapseln lokalisiert sind und sich in der ambulanten oder klinischen Behandlung als therapieresistent und arbeitsunfähig erweisen. Die Schmerzsyndrome beziehen sich vor allem auf den Rücken inklusive Nackengegend einerseits und auf ein Krankheitsbild das als Generalisierte Myotendopathie oder Fibrositis bezeichnet wird anderseits. Bei diesen Krankheitszuständen spielen psychische Komponenten eine ganz wesentliche Rolle. In der ganzheitlichen psychosomatischen Betrachtungsweise wird das Krankheitsgeschehen nicht auf einzelne Gewebe beschränkt. So hat zum Beispiel der erhöhte Muskeltonus der zu einer Myalgie oder zu einer Insertionstendinose führt eine Beziehung zur gesamten Persönlichkeit und ihrer Stellung in der Umwelt. Diese Schmerzsyndrome können dementsprechend rein somatisch nicht erklärt und nicht behandelt werden. Sehr oft widerstehen sie auch allen Bemühungen um eine Rehabilitation. Drei psychodynamische Vorgänge sind hierbei von Bedeutung: 1. Die Somatisation 2. der Krankheitsgewinn und 3. die larvierte Depression. hl
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