Baden-Baden: Mit dem Charme einer 2000jährigen Tradition |
Journal/Book: H u K 38 10/86 300 - 301. 1986;
Abstract: Daran zweifelt niemand daß es die Natur ganz besonders gut mit diesem Fleckchen Erde gemeint hat: Das romantische Tal des Flüßchens Oos dessen klares Wasser munter in seinem natürlichen Bett über eine Vielzahl von Wehren plätschert die sanft ansteigenden Hänge des nördlichen Schwarzwaldes die schützend ihre Arme ausbreiten auf der anderen Seite die Rheinebene die Luft und Sonne ungehindert sich ausdehnen läßt und vor allem natürlich das heiße heilende Thermalwasser das seit über 2000 Jahren unermüdlich aus den Tiefen des Florentinerbergs sprudelt. Just an diesem von der Natur so reich beschenkten Ort ließen sich im ersten Jahrhundert nach Christus die Römer nieder um sich hier zu erholen und verwöhnen zu lassen. Aus "Aquae" wurde im Laufe der Jahrhunderte "Baden" und schließlich Baden-Baden aus der Rast der Römer wurde der mittelalterliche Kurort der Kaiser und Könige auf die "Sommerhauptstadt Europas" der "Belle Epoque" folgt das Baden-Baden in seiner neuen Blüte als internationale Kur- Kongreß- und Urlaubsstadt. Noch heute zeugen die Reste der römischen Thermen unmittelbar am Fuß des liebevoll restaurierten Friedrichsbades im Baden-Badener Bäderviertel von der alten Badetradition der Stadt. Neben diesen "Soldatenbädern" wurden unter dem Marktplatz gleich neben der Stiftskirche die weitaus prunkvolleren Kaiserthermen entdeckt die jedoch nicht zugänglich gemacht werden konnten. Die Sorge um die Gesundheit und die Freude am Baden diese harmonische Verbindung stand schon damals in Aquae Aureliae im Mittelpunkt römischer Badekultur. Die Stadtgeschichtlichen Sammlungen und verschiedene Museen bieten dem interessierten Besucher noch eine Reihe von Zeugnissen aus der ersten Blüte Baden-Badens. Mit der alemannischen Landnahme versinken danach Stadt und Thermen zunächst im Dunkel der Geschichte um sich dann "in der Neige des Mittelalters als Bäderstadt in leuchtenden Farben" neu zu zeigen wie die Baden-Badenerin Margot Fuss in der Festschrift zur Eröffnung der neuen Caracalla-Therme Baden-Baden im August 1985 schreibt mit der die neueste Verbindung zur römischen Badetradition der Stadt geschaffen wurde. Den "goldenen Rahmen" für Baden in dieser Zeit setzt beispielsweise Kaiser Friedrich Ill. der Habsburger der mit großem Gefolge zu einer sechswöchigen Badekur nach Baden zieht. Könige Fürsten Bischöfe und Herzöge aus aller Herren Länder sind zu Gast bei den Markgrafen von Baden die mittlerweile im Neuen Schloß einem um 1450 erbauten spätgotischen Palast residieren die Stadt mit ihren Badeanlagen mit den idyllischen Spazierwegen und dem Turnierplatz zu Füßen. Auch in dieser "zweiten großen Blütezeit Badens im 15. und 16. Jahrhundert" (Fuss) gibt sich Baden als ein Ort an dem man sich von manchem Zipperlein kurieren lassen kann der aber auch gleichzeitig gesellschaftlicher Treffpunkt und Stätte mannigfacher Abwechslung ist. Hier werden Ritterturniere ausgetragen politische Gespräche geführt über AdelsEhen verhandelt oder man lustwandelt einfach in einer herrlichen Umgebung. ... hl
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