Der Kurort als Trainingsstätte für ein gesünderes Leben |
Journal/Book: H u K 38 10/86 347 - 348. 1986;
Abstract: Dipl. Betriebswirt KIaus Reppel. Ettlingen Zur Erinnerung 37% potentielle "Gesundheitsurlauber" ermittelte die Studie des Studienkreises für Tourismus Starnberg in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland; bei diesen über 16 Millionen gibt es ein Drittel sogenanntes "hartes Potential". Der Markt gibt etwas her das liegt auf der Hand. Daß die Anbieter damit oft nicht besonders viel anzufangen wissen leider ebenfalls (vgl. HEILBAD UND KURORT 8/86). Dabei hat die Bäderkrise während der Kostendämpfung im Gesundheitswesen viele neue darunter natürlich auch "halbgare" Angebote auf den Markt gebracht. Allerdings mehr der Not nicht einer planvollen Strategie gehorchend. Biowelle zunehmende Krankheiten (nur jeder fünfte erklärt sich "beschwerdefrei") und die wachsende Zahl von Senioren in unserer Bundesrepublik werden die Gesundheitsnachfrage weiter verstärken. Dagegen steht eigentlich lediglich noch die weitverbreitete Ansicht Gesundheit gäbe es nur auf "Rezept". Doch selbst hier scheint ein Wandel möglich. Immerhin wären fast zwei Drittel der kurinteressierten Bevölkerung bereit selbst Kosten für eine Kur zu tragen (Fargel HEILBAD UND KURORT 4/84). Vielleicht erklärt sich der Wandel aus der Zurückhaltung die sich die gesetzliche Krankenversicherung bei Gesundheitsvorsorge und Vorbeugung auferlegt hat. Lediglich ganze 20 Mark wurden in den Jahren 1982 und 1983 aufgewendet und damit alle Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten sowie Sach- und Barleistungen für sonstige vorbeugende Maßnahmen insbesondere Kuren abgegolten. Zum Vergleich: ärztliche Behandlung 496 Mark stationäre Behandlung 865 Mark Arneimittel 404 Mark. Gesundheitsvorsorge wird bei den Kostenträgern also relativ kleingeschrieben; dabei wünschten sich für 1986 die Bundesdeutschen "Gesundheit" noch vor .Frieden". Die Nachfrage wäre also vorhanden. Wo bleibt das Angebot? Hans Scherer schreibt in der FAZ (31. Juli 1986) über Gesundheit im Urlaub: "Ausgerechnet die Gesundheitsurlauber über die einst gelästert worden war waren es nun die die Kurorte vor der Pleite retteten. Bis auf den heutigen Tag aber gilt in manchen Kurorten das Aussprechen des Wortes "Urlaub" als etwas Ehrenrühriges als etwas Unseriöses; Kur und Gesundheitsvorsorge scheinen den Begriffen Arbeit und Pflichterfüllung näher verwandt als so lockere Begriffe wie Freizeit und Muße. ... hl
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