Kiefergelenkbeschwerden - eine weichteilrheumatische Erkrankung? - 89. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation - 11. bis 13. Oktober 1984 Gießen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 121-122. 1986;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Philipps-Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. med. G. Hildebrandt) In früheren Erhebungen war gezeigt worden daß das Beschwerdemuster bei Überlastung des Kauorgans einen völlig anderen Charakter hat als bei "Kiefergelenkpatienten" (3). Befunde an jungen "gesunden" Männern mit Kiefergelenkbeschwerden ergaben auch daß häufig der Nackenbereich beteiligt ist (vgl. 4). Das Häufigkeitsmaximum des Krankheitsbeginns einer Kiefergelenkdysfunktion liegt in der kalten Jahreszeit die Patienten neigen im Mittel zur Introversion (5). In der im folgenden beschriebenen Studie an 56 Patienten zwischen 40 und 58 Jahren die wegen Kiefergelenkbeschwerden in Behandlung standen wurde geprüft ob sich Hinweise für eine "generalisierte Myoarthropathie" bzw. ein Weichteilrheumatismus-Syndrom ergeben. Die Patientinnen wurden befragt und eingehend bezüglich der übrigen Gelenke nach dem Schema von MÜLLER und SCHILLING (2) untersucht. Abb. 1 zeigt die Häufigkeiten schmerzhafter Gelenk- bzw. Muskelbefunde bei dieser Patientinnengruppe. Entsprechend der Auswahl - alle standen wegen Kiefergelenkbeschwerden (Map) in Behandlung - war das Kiefergelenk bei allen Patienten beteiligt. Auffallend war allerdings schon bei der Befragung zur Anamnese daß 31 der 56 Frauen also mehr als die Hälfte angaben wegen Schmerzen in anderen Bereichen als dem Kiefergelenk in ärztlicher Behandlung zu stehen und regelmäßig Medikamente einzunehmen die nicht auf Grund der Kiefergelenkbeschwerden verordnet worden waren. Besonders häufig waren die untere Wirbelsäule die Hüftgelenke und die kleinen Fingergelenke betroffen. ... hl
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