Schlammapplikationen im Freien (Ägyptische Methode) |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 38 (1986) 359-371 VEB G. Thieme Leipzig. 1986;
Abstract: Aus dem lnstitut für Kurortologie Physiotherapie und Rehabilitation der Medizinischen Akademie Sofia (Direktor: Prof. Dr. St. BUSSAROV) Zusammenfassung Es werden die Wärmeaustauschprozesse die sich bei Applikationen von heilendem Schlamm im Freien (der sog. ägyptischen Methode) abspielen erörtert. Die Beschreibung beruht auf einer Modelluntersuchung der betrachteten Erscheinung: der menschliche Körper wird als Zylinder betrachtet dessen Oberfläche mit einer dünnen wärmeisolierenden Schicht bestrichen ist. Die Schicht wird durch die Ströme der metabolischen Wärme (Wärmeproduktion) des Organismus und durch die Sonnenstrahlung erwärmt. Der äußeren Seite der untersuchten Wärmeschicht wird durch Wärmeleitfähigkeit Konvektion Verdunstung und langwellige Abstrahlung Wärme entzogen. Die zwei Wärmestromarten üben eine Wechselwirkung aus. Es bildet sich somit ein resultierender Wärmestrom unter dessen Einfluß sich die Schlammschicht erwärmt oder abkühlt. Es wird dargelegt wie sich die Schlammschicht während des Austrocknungsprozesses in Abhängigkeit von der Beziehung Schlammparameter (Ausgangstemperatur Wassergehalt Dicke) Parameter der meteorologischen Umgebung (Temperatur und Feuchtigkeit der Luft Intensität der Sonnenstrahlung Geschwindigkeit der Windzirkulation) thermisch verändert. Die Erörterung wird durch eine quantitative Beschreibung der Wärme- und Massen-Austauschvorgänge bei einer konkreten meteorologischen Situation veranschaulicht wie sie für die Sommermonate in den mittleren geographischen Breiten z. B. an der Küste des Schwarzen Meeres charakteristisch ist. Es stellt sich heraus daß nach einem gewissen Übergangszeitraum der Steigerung oder Senkung die Temperatur der Schlammschicht stationär wird d. h. sie ändert sich nicht mehr. Das stationäre Niveau bei sämtlich gleichen Parametern steht in umgekehrt proportionaler Abhängigkeit von dem Körper- oder Extremitätendurchmesser. Es wird die Schlußfolgerung gezogen daß es für die Erzielung eines hyperthermalen Zustandes des Körpers oder einzelner Körperteile während der Schlammheilprozedur nach der ägyptischen Methode unabdingbar ist daß bei den gegebenen Umweltverhältnissen die Temperatur der Schlammschicht nicht unter 37 °C absinkt. Das vom Autor benutzte Verfahren ermöglicht eine Prognose des Niveaus an dem die Schlammtemperatur bei beliebigen Umweltverhältnissen und Parametern des Schlammantels stationär wird. hl
Keyword(s): Heilschlamm - Heliotherapie - biophysikalische Umwelt - Wärmeaustausch
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