Einfluß des Lärms auf die Gesundheit* |
Journal/Book: H u K 38 1/86 3 - 5. 1986;
Abstract: Professor Dr. med. Dr. phil. Jansen Düsseldorf 1. Zur Problematik von Grenzwerten für Lärmwirkungen In unserer zivilisierten und zunehmend technisierten Umwelt sowie in unseren gesellschaftlichen Lebensräumen treten unvermeidbar störende Immissionen auf. Dabei sind nicht nur industrielle Produktionen sondern auch die Ausgestaltung persönlicher Lebensräume mit der Entstehung derartiger Immissionen behaftet. Wollte man alle diese Störungen generell untersagen würde das soziale Zusammenleben in unserer Gesellschaft in Frage gestellt werden. Aus diesem Grunde fordert der Gesetzgeber eine Abwägung der widerstreitenden Interessen z. B. von Lärmerzeugern und Lärmleidern. Bis zu einem gewissen Grade wird die Hinnahme einer Störung zugemutet und ein Abwägungsgebot postuliert. Im Rahmen dieser Abwägungsproblematik ist festzulegen ob man einen differenziert-objektiven Maßstab entwickelt und auf den Bevölkerungsschutz ganz allgemein abstellt oder ob man einen individuellen Schutz erreichen will. Der differenziert-objektive Maßstab stellt auf das Empfinden eines durchschnittlichen repräsentativen verständigen Menschen ab und nicht auf das besondere subjektive Empfinden eines einzelnen. Dabei ist die Differenzierung hinsichtlich des Empfindens eines normalen Durchschnittsmenschen je nach Lebenskreis und Charakter seiner Umgebung vorzunehmen; die unterschiedlichen Tageszeiten die Arbeits- und Wohnbereiche sowie die Ortsüblichkeit einer Nutzung etwa von Grundstücken müssen dabei in die Abwägungsproblematik einbezogen werden. Richtwerte wie sie etwa in der TA-Lärm oder in VDI-Richtlinien oder im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm der Bundesrepublik Deutschland aufgestellt worden sind stellen auf derartige Differenzierungen ab und beinhalten unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse und Lebensgewohnheiten auch Abwägungen mit den betrieblichen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Lärmerzeuger. 2. Zur Frage der Lärmwirkungen In der Bundesrepublik Deutschland fühlen sich laut demoskopischen Befragungen rund ... hl
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