Die "vegetative Hintergrundreaktion" bei serieller Anwendung physikalisch-therapeutischer Reize - Beispiele zu circadianrhythmischen Veränderungen

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 328. 1986;

Abstract: Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn Reaktiv-periodische Vorgänge insbesondere die etwa siebentägigen auf den auslösenden Reiz (z. B. Kurbeginn) synchronisierten Schwankungen im Sinne umfassender vegetativer Gesamtumschaltungen sind in den letzten Jahren vielfältig beschrieben worden. Es konnte darüber hinaus gezeigt werden daß auch seriell applizierte Einzelreize bei genügend dichter Zeitfolge derartige vegetative Gesamtumschaltungen auslösen können. Als Ausdruck der "vegetativen Hintergrundreaktion" sind aber nicht nur die reaktiv-periodischen Vorgänge aufzufassen sondern auch die gleichzeitig zu beobachtende Auswirkung auf die Spontanrhythmen. Hier sind z. B. im Bereich des Circadianrhythmus Modifikationen der Amplitude der Phasenlage und der Frequenz (ultradiane Überlagerung) zu erwarten. Durch eine spezielle Versuchsanordnung wurde in zwei Untersuchungsreihen bei jeweils 8 Probanden versucht sowohl die Veränderungen im Längsschnitt als auch die Modifikation des circadianen Spontanrhythmus zu erfassen. Bei den seriell applizierten adaptogenen Reizen handelte es sich in einem Fall um 60minütige Unterdruckexpositionen (bei einer Nennhöhe entspr. 2000 m) im anderen Falle um 30minütige thermoindifferente Vollbäder mit intermittierender Luftsprudelmassage. Vegetative Parameter wie Puls- und Atemfrequenz Atemminutenvolumen Körpertemperatur Parameter der orthostatischen Kreislaufregulation u. a. wurden gemessen. Wie der Vergleich mit klinischen Daten bei Akutkrankheiten (Myokardinfarkt) zeigt handelt es sich hier um zeitstrukturelle Vorgänge die möglicherweise von grundsätzlicher Bedeutung für Heilungsverläufe sind. ___MH

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