Untersuchungen zur isometrischen Überlastungsgrenze der Skelettmuskulatur beim Muskelkrafttraining |
Journal/Book: Z. Phys. Med. 15 (1986) 289 - 290. 1986;
Abstract: Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn und Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen Zur Steigerung der Muskelkraft werden in der Bewegungstherapie vorwiegend isometrische Übungen durchgeführt bei denen erfahrungsgemäß auch ein sog. Muskelkater auftreten kann. Bei dynamischen Muskelbelastungen mit hohem Anteil an Bremsarbeit sind als Überlastungssymptome u. a. Muskelschmerzen Kraftabfall und Anstieg der Serum-Enzyme CK und GOT beschrieben (ELTZE u. Mitarb. 1984). Im Hinblick auf die Bewegungstherapie haben wir das Auftreten dieser Symptome in Abhängigkeit von der Anzahl trainingswirksamer isometrischer Muskelkontraktionen bei untrainierten weiblichen Versuchspersonen untersucht. Hierzu wurden jeweils an einem Tag in einminütigen Intervallen 10 20 40 oder 80 Sechs-Sekunden-Maximalkontraktionen der Unterarmbeugemuskulatur ausgeführt. Zur Verlaufskontrolle wurden die isometrische Maximalkraft (Ein-Sekunden-Kurzkontraktionen) sowie die Serum-CK-Aktivität vor und über 14 Tage nach der Belastung in kurzen Abständen kontrolliert. Darüber hinaus wurde der Muskelschmerz 4 x täglich subjektiv skaliert. Der mittlere Verlauf der Maximalkraft zeigte bei der mit zehn Kontraktionen belasteten Gruppe keine signifikanten gerichteten Veränderungen während die mit 20 Kontraktionen belastete Gruppe einen Kraftzuwachs im Mittel von 5 % pro Woche erfuhr. Bei der mit 40 Kontraktionen belasteten Gruppe fiel die mittlere Maximalkraft inital um 14 % ab überschritt aber nach zehn Tagen den mittleren Ausgangswert. Der noch stärkere Maximalkraftverlust der mit 80 Kontraktionen belasteten Gruppe war demgegenüber nach 14 Tagen noch nicht wieder ausgeglichen. Auch die auftretenden Muskelschmerzen waren bei den höher belasteten Gruppen stärker. Die Serum-CK zeigte sechs und 12 Stunden nach der Belastung vorübergehende Aktivitätsanstiege deren Höhe von der Zahl der isometrischen Sechs-Sekunden-Kontraktionen abhängig war. Bei den am stärksten belasteten Gruppen trat darüber hinaus ein weiterer Anstieg der Serum-CK mit Gipfel um den 4. Tag auf. Diese Ergebnisse zeigen daß auch bei isometrischen Übungen in Abhängigkeit von der Zahl der Muskelkontraktionen Überlastungssymptome der Skelettmuskulatur auftreten können die eine adaptive Kraftzunahme verhindern. ELTZE C. B. GIERSBERG G. HILDEBRANDT u. M. PFEIFFER (1984): Muskelkater eine subklinische Rhabdomyolyse. Med. Welt 35: 252. hl
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