Die Kurortbehandlung nach Fertilisierungsoperationen* |
Journal/Book: H u K 38 2/86 57 - 59. 1986;
Abstract: Dr. med. Barbara Ehret Bad Salzuflen Referat anläßlich der Tagung des Arbeitskreises "Gynäkologische Balneotherapie" am 8. Juni 1985 in Bad Pyrmont. Noch im vorigen Jahrhundert enthielt jeder Ehevertrag der im Fürstenturn Schaumburg-Lippe geschlossen wurde eine Klausel nach der die Ehefrau sich einer Moorkur in Bad Pyrmont unterziehen mußte falls die Ehe zwei Jahre lang kinderlos bliebe. Die Erfolge waren offensichtlich so gut daß sich der keineswegs geringe Aufwand auch für eine Schaumburger Bäuerin lohnte. Wenn heutzutage eine sterile Frau eine Moorbadekur antritt so ist durchschnittlich ein Jahrzehnt vergangen seit der Eheschließung. Sie ist zumeist über 30 Jahre alt verhütete jahrelang mit Pille oder Spirale hat statistisch einen Abort oder eine Abruptio hinter sich und seit der Erkenntnis daß es Probleme in der Familienplanung geben könnte bis hin zur Tubenrekinstruktion ist immer viel Zeit vertan worden. Die reproduktive Ausgangsposition ist also aus vielerlei Gründen eine sehr viel ungünstigere als vorzeiten. Das Kind ist bereits tief in den Brunnen gefallen; und auch wenn das mechanische Hindernis auf dem Weg zum Kinderwunsch durch ausgefeilte Operationstechniken beseitigt ist sind uns die vergleichsweise ungünstigen Erfolgsquoten in diesem biologischen Roulette bekannt. Weniger bekannt ist die Tatsache daß auch die Tubensterilität bedingt ist durch ein multifaktorielles Geschehen. Der zu rekonstruierende Genitalapparat ist ja nur Endprodukt einer Kette von organischen Reparaturvorgängen die induziert wurden wiederum durch eine Kette von Läsionen. Die Gesamtheit des biologischen Reproduktionssystems jedoch weist sehr früh schon Defekte auf: in der Genitalanlage ich erinnere an die verschiedenen Ausprägungen der hypoplastischen Tube in den Abwehrmechanismen... hl
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