Mehrdimensionale Algesimetrie am Kniegelenk |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 15 (1986) 334. 1986;
Abstract: Rheumaklinik Bad Bramstedt und dem Institut für angewandte Physiologie und Klimatologie der Universität Kiel Die Algesimetrie peripherer Gelenke muß entsprechend der Mehrdimensionalität der Schmerzentstehung -leitung und -wahrnehmung mit verschiedenen Methoden parallel durchgeführt werden. Für die Schmerzmessung am Kniegelenk wurde eine Kombination von 5 algesimetrischen Verfahren ausgewählt und bei 68 Männern und 37 Frauen auf Handhabbarkeit und Reproduzierbarkeit geprüft: Thermischer Reiz (modifiziertes Algesimeter nach HARDY) über dem lateralen Kniegelenkspalt. Mechanischer Reiz (umgekehrte Federwaage mit Druckstempel 0 4 cm2) oberhalb der Patella über der Quadrizepssehne. Flexionswinkel (aktive Flexion bis zum vollen Bewegungsausschlag oder bis zur Schmerzgrenze). Ruheschmerz (visuelle Analogskala 10 cm horizontal). Affektive Schmerzkomponente (5stufige Klassifikation der allgemeinen Beeinträchtigung durch Schmerzen am Bewegungssystem). Messungen dieser Parameter in Doppelbestimmung jeweils für das rechte und linke Kniegelenk an zwei voneinander unabhängigen Meßtagen (mittlerer Abstand 13 Tage) zeigten eine gute Reproduzierbarkeit in der Doppelbestimmung und in der Wiederholungsmessung. Frauen hatten einen leicht erhöhten Ruheschmerz und eine niedrigere mechanische Schmerzschwelle als Männer. Zwischen Schmerzschwelle bei mechanischem Reiz schmerzhafter Einschränkung des Flexionswinkels und subjektiver Schmerzangabe des Ruheschmerzes fand sich eine hohe Korrelation möglicherweise als Ausdruck der gemeinsamen Vermittlung über Mechanorezeptoren. Alle Methoden sind nicht invasiv beliebig wiederholbar gut reproduzierbar und valide in ihrer Aussage über die verschiedenen Schmerzkomponenten. ___MH
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