Beeinflussung des Blutrückstroms aus dem Caudalen Venensystem. Messungen mit der Dopplersonographie |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 265-268. 1985;
Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Klinikum Großhadern (Dir.: Prof. Dr. H. Drexel)und dem Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. H. Drexel) Anschr. d. Verf.: Dr. rer. nat. N. Seichert Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Einleitung: Ein wesentlicher Faktor in der Pathogenese der Venenthrombose beispielweise bei postoperativ ruhiggestellten Patienten ist die verringerte Strömungsgeschwindigkeit bedingt einerseits durch einen niedrigeren Gefäßwandtonus und durch fehlende Muskeltätigkeit zum anderen durch einen verminderten arteriellen Einstrom. Thromboseprophylaktische Maßnahmen der Physikalischen Medizin (wie Kompressionsstrümpfe Krankengymnastik Hochlagerung der Beine u.ä.) zielen auf eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit bzw. auf die Erzeugung kurzzeitiger Strömungsspitzen hin um damit thrombenfördernde Stasen im Gefäßsystem zu vermeiden. Im Gegensatz zu den Druckverhältnissen unter Orthostase (ca. 100 mmHg intravenöser Druck am Fuß) beträgt der an derselben Stelle im Liegen gemessene Venendruck nur etwa 10 bis 15 mmHg1). Auch die Füllung des kapazitiven Gefäßsystems ist mit ca.200 cm3 pro Bein im Liegen deutlich geringer als im Stehen (ca. 300 cm3 pro Bein)1).Die vorliegende Studie befaßt sich unter dem Aspekt der Thromboseprophylaxe mit der Wirkung geeigneter physikalisch-therapeutischer Maßnahmen. Im einzelnen wurde Folgendes untersucht: - Einfluß der Atmung auf den venösen Rückstrom bei verschiedenen externen Kompressionsstufen - Hämodynamische Wirksamkeit der "Wadenmuskelpumpe" bei verschiedenen Kompressionsstufen und unterschiedlicher Venenfüllung. Methodik: An 14 venengesunden liegenden Probanden beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 23 und 48 Lebensjahren wurde die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes in der V. femoralis dopplersonographisch in Leistenhöhe gemessen (direktionaler Constant-Wave-Doppler f = 8 MHz). Über einen modifizierten pneumatischen Stiefel konnten unterschiedliche Kompressionsstufen an Unter- und Oberschenkel angelegt werden. Der Fuß blieb für die Ausführung definierter Aktivitäten an einem Tretergometer frei. Ein Thermistor im nasalen Atemstrom erlaubte die qualitative Unterscheidung von inspiratorischer und exspiratorischer Atmungsphase. Zur Bestimmung der Effektivität der Wadenmuskelpumpe wurden die Probanden zu kurzzeitigen isometrischen Kontraktionen mit definierter Belastung (Tretergometer) veranlaßt. Um den Einfluß unterschiedlicher venöser Füllung zu untersuchen wurden die Versuche einmal im entspannten Liegen (geringe Venenfüllung) zum anderen mit erhöhter Venenfüllung (Staumanschette am Oberschenkel Staudruck p =60 mmHg) durchgeführt. ... ___MH
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