Ansätze zu einer aktiven Klimakur |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 308. 1985;
Abstract: Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München In mehreren Studien in Garmisch wurden meteorologische Größen und physiologischen Werte von 150 Kurpatienten während der Begehung von Kurübungswegen ebenso erhoben wie Aussagen der Probanden über ihr thermisches Empfinden. Aus diesen experimentell gewonnenen Daten entwickelten wir ein System das dem Kurarzt helfen soll thermische Bedingungen als Therapeutikum zu nutzen. Es erlaubt aus einer Kombination von Lufttemperatur Bewölkung und Sonnenhöhe sowie Energieumsatz und Größe der Patienten bei vorgegebenem thermischen Empfinden einen geeigneten Kurübungsweg und die Gehbedingungen festzulegen sowie die zur Begehung nötige Bekleidung vorauszuberechnen. Dieses Vorhersagesystem haben wir 1985 erstmals vor Ort angewendet. Auf diese Weise haben 38 Patienten eine 3wöchige "Klimakur" durchgeführt die aus einer Verbindung von Terrainkur mit Thermoregulationstherapie besteht. Dabei teilten wir die Patienten in zwei homogene Kollektive auf. Eine Gruppe wurde einem "regimen refrigerans" also einer systematischen Abhärtung gegen leichte Kältereize unterzogen. Ein Training des Thermoregulationssystems ist das Ziel. Die zweite Gruppe durchlief eine "konventionelle Terrainkur" mit dem Ziel einer Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit also kardiopulmonalem Training. Wir überprüften den Kurerfolg in Hinsicht auf Leistungssteigerung durch standardisierte Methoden (Ergometrie) und auf freier Strecke. Ein Trainingseffekt des Thermoregulationssystems wird mit Hilfe kalter Armbäder und der Wiedererwärmungszeit untersucht. Die Ergebnisse unserer Studie zur praktischen Durchführung und zum Kurerfolg einer Klimakur werden in dem Referat aufgezeigt. ___MH
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