Eignen sich "Hochvolt"-Impulse zur Muskelstimulation? |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985)278-279. 1985;
Abstract: Institut für Physikalische Medizin Wilhelminenspital Wien (Vorstand: Prim. Dr. H. Kern) Zwei handelsübliche Hochvolt-Therapiegeräte und ein Niederfrequenz-Therapiegerät wurden hinsichtlich Muskelstimulation verglichen. Bei allen Versuchen verwendeten wir eine Schwelldauer von 2500 und eine Schwellpause von 2500 msec bei 700 Hz Stimulationsfrequenz. Die Intensität wurde bis zur sensiblen Erträglichkeitsgrenze aufgeregelt. Das Hochvolt-Therapiegerät A hat Doppelimpulse von 12-17 Mikrosekunden Impulsdauer 500 Volt senkrechter Anstiegsflanke und Kondensatorentladungskurve. Das Hochvolt-Therapiegerät B liefert Einzelimpulse von 75-100 Mikrosekunden 400 Volt und abgerundete monophasische Rechteckimpulse. Das Niederfrequenzgerät war auf Einzelimpulse von 500 Mikrosekunden 80 Milliampere und monophasische Rechteckimpulse eingestellt. Der Muskulus quadriceps femoris wurde in sitzender Position stimuliert und die resultierende Kraftentfaltung wurde isometrisch bei 90 Grad Kniebeugewinkel über DMS gemessen. Die beste Kraftentwicklung zeigte das Niederfrequenz-Therapiegerät. Ein um 20 geringeres Kraftmoment gab die Stimulation mit dem Gerät B. Keine nennenswerte Kraftentfaltung konnte mit den schmalen Doppelimpulsen von Gerät A erzielt werden. Die Impulsbreiten bei Hochvolt-Stimulation liegen am extrem linken Rand der IT Kurve. Durch die verwendete Impulsbreite ist die zur Membranpolarisation notwendige Ladungsverschiebung nicht mehr gegeben. Die zur Kräftigung verwendete Muskelstimulation erfordert klar definierte Anstiegs- und Abfallflanke sowie eine Mindestdauer des Einzelimpulses von 70-100 Mikrosekunden. Im Hochvolt-Therapiekonzept muß zwischen Geräten die zur Schmerztherapie und solchen die zur Muskelstimulation geeignet sind unterschieden werden. ___MH
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