Kureffektsbewertung in Anerkennungsverfahren von Kurorten und Heilquellen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 17-20. 1985;
Abstract: Aus dem Institut für Balneologie und Klimatologie der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel) Anschr. d. Verf.: Priv-Doz. Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt Marchioninistraße 17 D-8000 München 70 Bevor zu den derzeit 272 See- Heilbädern und Kurorten oder zu den 40 Versandheilbrunnenbetrieben die in (3) angeführt sind weitere anerkannt werden müssen entsprechend den Begriffsbestimmungen (2) u. a. wissenschaftliche Gutachten zur therapeutischen Wirksamkeit des natürlichen ortsgebundenen Heilmittels erstellt werden. Wir führen solche Begutachtungen durch anhand von prospektiv angelegten Vergleichsuntersuchungen mit relativ kleinen Patientengruppen unter kontrollierten verschiedenartigen Kurregimen oder durch retrospektiv erfolgende relativ umfangreiche Datenerhebungen aus den Behandlungskarten von Kurärzten oder Kurkliniken. In Abb. 1 (o. Abb.) ist dazu ein Ausschnitt eines Fragebogens wiedergegeben der die Absicht erfüllt möglichst viel Information auf einer Formularseite unterzubringen. Dabei erkennt man daß die Übersichtlichkeit und damit die Absicherung gegenüber Fehleintragungen durch Assistenzpersonal noch keineswegs optimal ist. Immerhin bleiben bei entsprechend hoher Anzahl auch nach Aussondern fehlerhafter Fragebögen noch genügend Daten übrig um z. B. die in Tab. 7 (o. Tab.) wiedergegebene Übersicht erstellen zu können. Neben einer unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsstruktur an verschiedenen Kurorten erkennt man vor allem wie sich die therapeutische Zielgruppe nämlich die Kurpatienten in Bezug auf den Kurgrund d. h. die hauptsächlichen Erkrankungen unterscheiden. Letztere ergeben sich aus Auflistungen wie in Abb. 2 (o. Abb.). Bezüglich der sog. "harten" Daten findet man für praktisch alle erfaßten Meßgrößen signifikante Normalisierungstendenzen wie sie am Beispiel des systolischen Blutdrucks in Abb. 3 (o. Abb.) dargestellt sind. Auch bei den sog. "weichen" Daten den subjektiven Beschwerdeparametern und der Kurerfolgseinschätzung durch Patient bzw. Arzt (in Abb. 4 (o. Abb.) zutreffender als Kureffektsbeurteilung angegeben) findet man weit überwiegend positive Beurteilungen. Aus Abb. 4 geht dabei hervor daß die Übereinstimmung zwischen den Einklassifizierungen durch Arzt und Patient erfreulich hoch ist was nicht allein mit der hohen Prävalenz der positiven Bewertungsstufen erklärt werden kann. Da in das subjektive Urteil auch die bewußt oder unbewußt spürbaren Auswirkungen derjenigen Kenngrößen mit einfließen die nicht explizit im Kurverlauf erfaßt wurden sollte auf diesen Bewertungsmaßstab nicht verzichtet werden. ... ___MH
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