Der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Lymphozytenproliferation* |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 14 (1985) 46-50. 1985;
Abstract: Aus dem Institut für klinische Immunologie und Transfusionsmedizin1) und Institut fürVeterinär-Physiologie2) der Justus-Liebig-Universität Gießen FRG Anschr. d. Verf.: Dr. med. vet. R. Jandali Institut für klinische Immunologie und Transfusionsmedizin der Justus-Liebig-Universität Langhansstraße 7 6300 Gießen 1) Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Mu 277/9-41. Die Hyperthermie wurde als therapeutisches Prinzip in der Annahme eingeführt daß sich durch die passive Überwärmung eines Warmblüterorganismus entzündliche Prozesse und das Tumorwachstum abschwächen lassen (Eggers 1971; Dietzel 1975;Schmidt et al. 1983; Streffer 1978; Roberts 1979; Simon und Riedel 1982). Da das Immunsystem sowohl bei entzündlich-infektiösen als auch bei malignen Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen dürfte wurde allgemein in der direkten Beeinflussung des Immunsystems der Schlüssel zum Verständnis des Fiebers einerseits und der Hyperthermie andererseits gesehen. Es darf als gesichert gelten daß eine intensive und lang dauernde Überwärmung zu einer Suppression humoraler und zellulärer Immunreaktionen führt. Die Ursache ist bisher unklar. Die Hypothese über die Abhängigkeit der Immunreaktionen von der Körpertemperatur wurde endgültig von Banei et al. (1981) widerlegt. Aufgrund der Ergebnisse seiner Mitarbeiter stellte Hensel (1981) die Hypothese auf daß die Intensität des Stoffwechsels möglicherweise für den supprimierenden Effekt der Hyperthermie verantwortlich gemacht werden kann. Deshalb wurden unsere Versuche so geplant daß sich eine mögliche Beeinflussung des Immunsystems durch den Stoffwechsel eindeutig von anderen Ursachen abgrenzen läßt. Material und Methoden Als Versuchstiere wurden männliche Albinoratten verwendet. Als Maß für die Stärke einer Immunreaktion wurde der Lymphozytenproliferationstest mit Concanavalin A (Con A) und Phytohämagglutinin (PHA) gewählt. Im ersten Versuch wurden 27 Ratten auf drei Gruppen verteilt und dann vier Wochenlang bei konstanten Umgebungstemperaturen von 23°C 30°C oder 33°C gehalten. Der zweite Versuch wurde an 16 Ratten durchgeführt. Sie wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt und drei Wochen lang bei einer konstanten Umgebungstemperatur von23°C gehalten. Den Ratten der ersten Gruppe wurde täglich 1 ml einer T3-Lösung mit100µg je kg Körpergewicht injiziert die zweite Gruppe diente als Kontroll-Gruppe und erhielt täglich entsprechende Injektionen von Kochsalzlösung. Folgende Parameter wurden während und nach jedem Versuchsablauf bestimmt: die Körper- und Milzgewichte die Rektaltemperaturen der Versuchstiere (im ersten Versucht die Proliferationen der Gesamt- T- und B-Lymphozyten sowie der T3- und T4-Spiegel im Serum (Einzelheiten der Methodik siehe bei Jandali 1984). ... ___MH
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