Untersuchungen über den Einfluß von Heilwässern auf die Diurese |
Journal/Book: In: STOLL H. J. (Hrsg.): Verhandlungsber. der Dtsch. Ges. f. Urologie. Springer-Verlag Heidelberg 1985 S. 225-230. 1985;
Abstract: Technische Mitarbeit: P. Guth u. E. Völlmicke Einleitung In der Pathogenese der rezidivierenden Urolithiasis spielt die Obersättigung des Harns eine wesentliche Rolle. Für Harnsteinbildner stellt die physiologische nächtliche Antidiurese mit gesteigerter Harndichte daher eine besondere Gefährdung dar (vgl. Vahlensieck u. Mitarb. 1982; Hildebrandt u. Mitarb. 1983). Neben diätetischen Maßnahmen wird zur Harnstein-Metaphylaxe stets eine Erhöhung der täglichen Trinkmenge gefordert wobei sich die Auswahl eines geeigneten Getränks nicht nur nach der Stärke der erzielbaren Sofort-Diurese richten darf sondern eine nächtliche Harnverdünnung miteinschliessen muss (vgl. Hesse u. Hach 1982). Zur Harnsteinrezidivprophylaxe werden besonders in der älteren Literatur vielfach Heilwässer empfohlen wobei deren Anwendung heute zumindest bei mittlerem und höhrerem Calcium-Gehalt - als kontraindiziert eingestuft wird (Vahlensieck 1984). Wir haben daher verschiedene traditionell auch im urologischen Bereich angewendete Heilwässer im Hinblick auf eine Beeinflussung der Tagesrhythmik der Diurese untersucht. Darüber hinaus soll im Folgenden auch über Veränderungen der Ausscheidungen einiger harnsteinrelevanter Substanzen berichtet werden. Methodik Untersucht wurden 9 gesunde männliche Probanden im Alter zwischen 20 und 28 Jahren. In jeweils 2-wöchigem Abstand wurden an je 3 aufeinanderfolgenden Tagen verschiedene Heilwässer bzw. zum Vergleich Marburger Leitungswasser in jeweils 4 Portionen getrunken und zwar je 350 ml um 9.00 13.00 17.00 und 21.00 Uhr. Am dritten Trinktag wurden als Nahrung beginnend um 9.00 Uhr alle 4 Stunden 150 ml Vanillepudding und 50 ml handelsübliches Apfelmus verabreicht. Der Vanillepudding war je zur Hälfte aus Vollmilch und Leitungswasser zubereitet. Jede weitere Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sowie körperliche Belastungen waren an den Messtagen untersagt. Bei jeder Versuchsperson wurde darüber hinaus eine Kontrolluntersuchung ohne zusätzliches Trinken durchgeführt. An den Messtagen wurde der 24-Stunden-Harn in 4-Std.-Portionen gesammelt und auf Volumen Dichte Wasserstoffionenkonzentration und Elektrolytzusammensetzung untersucht (Ausführliche Ergebnissdarstellung s. Petri 1985). Ergebnisse In Abbildung 1 sind die Tagesgänge des mittleren spezifischen Harngewichtes und des Harn-pH unter Zufuhr eines Na-Mg-Ca-HCO3-Säuerlings (Wildunger Helenenquelle) und unter Leitungswasserzufuhr bzw. ohne zusätzliches Trinken dargestellt. Es zeigt sich dass sowohl durch Heilwasser- wie auch durch Leitungswasserzufuhr das spezifische Harngewicht über 24 Stunden vermindert wird. . . . . .
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