Rheuma und Physikalische Therapie

Journal/Book: H u K 36 5/84. 1984;

Abstract: Bad Endbach Zusammenfassung Die Behandlung der Patienten des rheumatischen Formenkreises mit physikalischen Methoden umfaßt drei Stadien: das akute das Folge- und das Narbenstadium (ähnlich wie man diese Einteilung vom Herzinfarkt schon kennt). Im akuten Stadium als gezielte Maßnahmen: Ruhigstellung Gelenkstabilisierung örtliche Entzüngungshemmung als Allgemeinmaßnahmen: Schmerzbekämpfung allgemeine Entzündungshemmung falsch: längere totale Irrmobilisierung rein medikamentöse Behandlung reine physikalische Therapie zu frühe Mobilisation Im Folgestadium gezielt: Gelenkmobilisation Muskelaufschulung allgemein: roborierende Maßnahmen aus dem Fächer der Hydrotherapie und Bewegungstherapie Führungstherapie. falsch: Vorgehen nach einem Schema ohne Berücksichtigung der aktuellen Phase der Erkrankung welches etwa den häufigsten Fehler darstellt. Im Narbenstadium gezielt: Beseitigung der zerstörten Gebiete konservative oder operative Rehabilitationsmaßnahmen Kräftigung langzeitgeschonter Lockerung überbeanspruchter und in ihrem Wirkungsmechanismus veränderter Muskulatur. allgemein: nach wiederhergestellter Belastbarkeit Bewegungstherapie zur Bahnung der bis dahin durch die Erkrankung und Schonung gebremsten Bewegungsimpulse Ordnungstherapie. falsch: frühzeitige totale Irrmobilisierung Rollstuhl. Es dauert sicher noch mehrere Generationen bis die Behandlung rheumatischer Zustandsbilder ausgereift ist. Die Tendenz rein medikamentös der rheumatischen Erkrankung Herr zu werden wird zwar von der Pharmaindustrie immer wieder gefordert läßt sich aber ebenso wenig verwirklichen wie die rein operative oder die rein physikalisch-therapeutische. Diese Therapie aber ist eine Methode die nicht erst dann hinzugezogen werden sollte wenn alle Medikamente entweder unwirksam oder zu nebenwirksam geworden sind sondern die mit an den Anfang des gesamten Therapiekonzeptes gehört. ___MH

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