Kunst im Kurort soll heiter-besinnlich wirken |
Journal/Book: H u K 37 9/84 S. 306. 1984;
Abstract: Hans Gerd Ruwe Bildhauer Osnabrück Mein Interesse gilt in gleicher Weise dem Menschen und dem Tier. Der Reiz der plastischen Gestaltung liegt in der Unbefangenheit der urtümlichen Kreatur. Den sich unbeobachtet fühlenden Menschen in der Bewegung und darüber hinaus seine Gefühle und Gedanken in mystischer und surrealistischer Form zu steigern und zu deuten möchte ich darstellen. Mein Wunsch ist es daß der Bürger mit der Plastik leben kann d. h. daß er sie versteht und mithin bereit ist sie anzunehmen. Er wird eine Plastik im wahrsten Sinne des Wortes "begreifen" wenn sie ihn anspricht wenn er mit ihr leben kann. Es ist für mich immer eine große Freude wenn möglichst viele Menschen durch meine Arbeit angesprochen werden. Es löst in mir das Gefühl aus ein Erzähler zu sein der den Betrachter durch die Plastik in eine andere Zeit oder auch durch eine skurrile Welt führt. Darüber hinaus versuche ich durch meine Arbeit dem Betrachter einen Spiegel seiner Charaktereigenschaften vorzuhalten. Um ihm nicht direkt die sogenannte Wahrheit zu sagen um ihn letztlich aber punktuell schmerzlich zu treffen möchte ich auf eine andere Art die Wahrheit vermitteln. Delikat verpackt indem ich in gewissen Fällen Tierdarstellungen stellvertretend für Personengruppen sprechen lasse. Die Folge ist daß man direkte Angriffe vermeidet aber indirekt das Mark der heiteren Erkenntnis berührt. Ein Beispiel gibt der "Hühnerbaum" ab sollten die Vergleiche peinlich werden dann war die Phantasie unbestechlich. Besonders die Kunst im Kurort sollte eine heiter besinnliche Substanz haben um vom alltäglichen Ärger abzulenken. ___MH
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