Aufnahme Abgabe und Stoffwechsel von CO2 beim Kohlensäurebad* |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. (Sonderheft 2) 13 (1984) 25-32. 1984;
Abstract: Aus dem Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel) *) Vortrag in Bad Krozingen am 13. und 14. 4. 1984 zum Internationalen CO2-Symposium. Es ist bekannt daß CO2 über die Hautoberfläche an die Luft abgegeben wird und es besteht auch kein Zweifel darüber daß CO2 in ganz beträchtlichem Maße aus Kohlensäurebädern in den Körper eindringen kann. CO2 permeiert wie Wasser Sauerstoffund Ammoniak durch alle Membranen des Körpers passiv entsprechend dem Konzentrationsgefälle. CO2 permeiert durch die Haut in physikalisch gelöster Form in Wasser. Im Organismus wird aus einer solchen Lösung unter Mitwirkung des Enzyms Cocarboxylase schnell Kohlensäure gebildet die ihrerseits zu Bicarbonatanionen und Protonen dissoziiert. Das Fehlen dieses Enzyms in der Hornschicht ist vermutlich der Grund für die hohe Permeabilität der Haut für CO2. Denn das Bicarbonatanion wird beim Passieren der Hornschicht ebenso behindert wie andere Ionen auch. CO2 ist ein außerordentlich wirkungsvolles Pharmakon der Balneologie für die periphere Gefäßdilatation. Darauf sollte man sich bei den Kohlensäurebädern beschränken. Die meisten der anderen Badeinhaltsstoffe sind daran gemessen von pharmakologisch untergeordneter Bedeutung wenn nicht sogar ohne Bedeutung. Die Anwendung der Isotopen-Methode zur Überprüfung des Stofftransports durch die Haut hat bisher zu unwidersprochenen Resultaten über die Stoffaufnahme den sog. Influx geführt. Beim CO2-Bad ist der Influx größer als der Efflux sofern eine den CO2-Partialdruck der Haut übersteigende Konzentration vorliegt. Bei anderen Badeinhaltsstoffen werden derartige Minimalkonzentrationen durchaus nicht immer erreicht obwohl es sich teilweise um nach den Begriffsbestimmungen anerkannte Heilwässer handelt. 1.Zur CO2-Resorption im Bad Unter Benutzung der Isotopenmethode haben wir die CO2-Resorption durch die Haut im Tierversuch überprüft. Es ist heutzutage unwidersprochen daß das Schwein für perkutane Resorptionsmessungen das idealste Versuchstier ist. Es hat sich zeigen lassen daß Untersuchungen an Ratten wie sie von Remmlinger für Sulfat-lonen unter dem Einfluß des Kohlensäurebades durchgeführt wurden auf den Menschen nicht übertragbar sind weil wesentlich höhere Resorptionswerte gefunden wurden als beim Menschen. ... ___MH
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