Für die Zukunft gerüstet: das Sole-Heilbad Bad Rappenau

Journal/Book: H u K 38 11 /84 S. 476-477. 1984;

Abstract: In den vergangenen Jahren haben Kostendämpfung und gesetzgeberische Maßnahmen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens die Heilbäder und Kurorte der Bundesrepublik Deutschland in eine schwierige Situation gebracht. Auch in Bad Rappenau war man gezwungen sich auf die neue Marktsituation einzustellen und seine Angebote zukunftsorientiert auszubauen. Sehr schnell zeigte sich daß diese Bemühungen erfolgreich waren und vom Kurgast honoriert werden. Besonders günstig wirkte sich in dieser Situation aus daß Bad Rappenau in den vergangenen Jahren den infrastrukturellen Bereich im Kurgebiet ausbauen und in Ordnung bringen konnte. Der Zusammenschluß dreier Kurkliniken eines Hotels und des früheren städtischen Eigenbetriebs mit allen Kureinrichtungen zur Kur- und Klinikverwaltung ermöglichte nicht nur eine neue Unternehmensform sondern auch gezielte Investitionen. Rund 40 Hektar Grünfläche stehen zur Verfügung im Kurbereich wurde eine verkehrsberuhigte Zone geschaffen und das Therapiezentrum mit Kurmittelhaus und Sole-Hallenbädern erfuhr einen großzügigen Ausbau. So wurde u. a. dem Sole-Hallenbad ein Freibecken angegliedert so daß Bad Rappenau nun ganzjährig Freibadesaison hat. Herzstück der neuen Grünanlagen ist der Salinengarten der von den unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Verwaltungsgebäuden der Saline umrahmt wird. Im Salinengarten selbst hat sich Bad Rappenau mit dem Monopteros ein neues Wahrzeichen geschaffen. Der Berliner Künstler Matschinsky-Denninghoff hat hier ein Kunstwerk geschaffen das als Symbol für Park und Kurpark zu verstehen ist. Der Monopteros vereinigt die Tradition der Parklandschaft des 18. und 19. Jahrhunderts mit Technik und Lebensgefühl des 20. Jahrhunderts. Die ursprünglich griechische Form des runden Tempels ohne Cella also eines Daches das nur von Säulen getragen wird wurde in der Zeit des Barock und Empire wieder aufgegriffen und gerne in Garten- und Parklandschaften verwendet. Die für Bad Rappenau geschaffene Variation des alten Themas ist eine Mischung zwischen freier Skulptur und Architektur. Originalität - sowohl der Idee als auch der Technik wurde hier auf eine glückliche und natürliche Weise mit Tradition vereinigt. Daß das Sole-Heilbad Bad Rappenau heute zu den sieben bedeutendsten Heilbädern Baden-Württembergs gehört geht aber auch schon auf frühere Investitionen zurück. So wurde bereits 1935 ein Sole-Freischwimmbad eingeweiht - damals ein ausgesprochener Hit - der Bad Rappenau den Beinamen "Seebad fern vom Meer" einbrachte. Heute wird dazu ein Sole-Wellenbad mit Sprudelmassagebrunnen angeboten. ... ___MH

Zurück | Weiter