Bad Laer - Ort der heraufsteigenden Wässer - |
Journal/Book: H u K 36 6/84 S. 179-182. 1984;
Abstract: Professor Dr. Ing. Gert Michel - Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen - Krefeld 1. Prolog Bad Laer ist das jüngste der 19 niedersächsischen Heilbäder welche als Therapeutikum natürliche ortsgebundene Heilmittel anbieten (o. Abbildung 1). In unserem Fall ist es eine kohlensäurehaltige Sole. Bei der Einweihung des neuen Kurmittelhauses am 8. August 1975 wurden vom Niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Verkehr Erich K ü p k e r die Urkunden über die "Staatliche Anerkennung als Sole-Heilbad" und die Namensänderung in "Bad Laer" mit Datum vom 21. Juli 1975 überreicht. Gleichzeitig hat der Niedersächsische Minister des Innern den Gemeindenamen in "Bad Laer" mit Wirkung vom 1. September 1975 geändert. HEILBAD UND KURORT hat darüber berichtet (28. Jg. 1976 Heft 2 und Heft 6); zweimal zierte es die Titelseite (31. Jg. 1979 H. 2; 34. Jg. 1982 H. 2). Diese Prädikatisierung erfolgte zu einer Zeit als viele deutsche Heilbäder eine Talfahrt angetreten hatten und es ihnen gar nicht mehr so rosig ging Kurheime und einige Heilquellenkurbetriebe ihre Pforten für immer schließen mußten. Bad Laer scheint eine der wenigen Ausnahmen zu sein: es ist auf der Matte geblieben und hat seinen ländlichen Charme bewahrt es hat sich in den Stürmen der Bäderrezession behauptet und es hat den Boom zur Klinifizierung nicht mitgemacht. Gemäß der Devise "Ruhe Entspannung und Heilung" erhöhte Bad Laer seine Anziehungskraft auf die wirklich Heilungsuchenden. Hier ist das naturgebundene Heilmittel die kohlensäurehaltige Sole nicht das Alibi sondern die Alternative (o. Abbildung 2). Dem Balneologen der sozusagen als Geburtshelfer dabei war ist es ein Anliegen als Chronist zu berichten und die Entwicklung dieses Bades aus der ihm gebührenden Distanz an sich vorbeiziehen zu lassen. Ihn fasziniert - die Geschichte des Bades: immerhin war man sich der Sole etwa 300 Jahre bewußt ohne daß eine Saline oder ein Heilbad entstand; - die Sole als flüssiges Mineral und als geologische Indikation; - die petrologische Aktivität der Sole in den letzten 10 000 Jahren: sie hat einen kompakten festen zusammenhängenden Gesteinskörper von ca. 2 3 Millionen m3 produziert; - die Entwicklung des Bauernbades zum Heilbad seit etwa 10 Jahren also seit der Erschließung der "Neuen Martins-Quelle"; - die balneologische Bedeutung der Sole. Darüber liegt ein ärztlich-balneologisches Gutachten von Dr. Ulrich M i e l k e (1912 - 1982) vor. Es dürfte eines seiner letzten gewesen sein. ... ___MH
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