Klimatherapie im Kurort Was ist erreicht? - Was bleibt zu tun? |
Journal/Book: H u K 38 10/84 S. 362-366. 1984;
Abstract: Dr. rer. nat. Günther Lincke Bad Lippspringe Die Frage ist berechtigt trotz aller Anstrengungen aller Investitionen in unseren Heilklimatischen Kurorten trotz aller Mühe die sich Ärzte Klimatologen und Kurdirektoren gaben um dem Faktor Klima in unserer Kurorttherapie den Stellenwert zu geben der ihm ohne Zweifel zukommt. Trotz ausgeklügelter kritischer Anerkennungsverfahren trotz mancher kostspieliger Auflagen zur Schaffung fachgerechter Kureinrichtungen trotz vieler klimaphysiologischer und medizinmeteorologischer Einzeluntersuchungen und mancher erfolgreicher Versuche das Miteinander von Kurarzt und Meteorologen durch gegenseitige fachliche Information auf das Ziel hin auszurichten das Klima sinnvoll in die Kurorttherapie einzubeziehen - trotz alledem bleibt manches unbefriedigend. Grund genug zu fragen: "Was bleibt zu tun?" Doch zunächst: Was ist erreicht? Gewiß es ist unstreitig daß bei einem jeden der einen Heilklimatischen Kurort aufsucht (oder in einem Heilbad das Kurmilieu in vergleichbar unbelasteter Umwelt genießt) das "therapeutisch anwendbare Klima" wie es in den Begriffsbestimmungen des Deutschen Bäderverbandes heißt ganz ohne Zweifel seinem Wohlbefinden dient und den Kurerfolg mitbestimmend unterstützt. Was aber - bitte schön - ist es nun was diese Wirkung hervorbringt? Oft können wir die Zusammenhänge nur erahnen. Auch wenn uns etwas in unserem Wohlbefinden belastet wird dies allzu leicht und ohne schlüssige Beweisführung auf "das Wetter" geschoben. Das Interesse für das Wetter und Klima und seine Wirkung auf den Menschen ist weltweit gewachsen. Gewachsen ist auch das Bestreben Erholung in günstigen klimatischen Bereichen zu finden. Der Arzt in Heilbad und Kurort - und besonders im Heilklimatischen Kurort - wird täglich damit konfrontiert. Seine Kenntnisse der entsprechenden Zusammenhänge bei der Wirkung von Wetter und Klima auf den Organismus ist aber meist begrenzt - wenn man davon absehen will daß er natürlich weiß daß eine saubere d. h. schadstoffarme Luft eine gute Voraussetzung für Erholung und Regeneration ist. Einer der Gründe für diesen Mangel an Wissen ist daß die objektive Darstellung der Zusammenhänge einer längst bekannten Schwierigkeit begegnet: Nicht einzelne Faktoren wie Temperatur Luftfeuchte oder Strahlung sind es die in der Kurorttherapie als allein für sich bestimmend zu beachten sind sondern - wie wir wissen - mehrere ineinandergreifende Wirkungskomplexe. ... ___MH
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