Trinkkuren bei hypotonen Kreislaufregulationsstörungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. 13: 41-42 (1984). 1984;
Abstract: Soletherapie und Balneotherapie Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) Wie bereits in vorhergehenden Arbeiten gezeigt werden konnte sind auch isolierte Haustrinkkuren mit Natrium-haltigen Heilwässern imstande unspezifische Mitreaktionen vegetativ gesteuerter Systeme auszulösen (Hildebrandt u. Mitarb. 1982 1983). Diese Hintergrundreaktion kann sogar zumindest bei Heilwässern mit stärkerem Reizcharakter bei gesunden Probanden auch einen normalisierenden Einfluß auf die Blutdruckregulation haben (v. Harsdorf 1983). Dies hat uns veranlaßt Haustrinkkuren auch bei Probanden durchzuführen die unter funktionellen hypotonen Kreislaufregulationsstörungen litten. In der vorliegenden Untersuchung wurden 4wöchige Haustrinkkuren mit täglicher Zufuhr von 700 ml des Natrium-Hydrogencarbonat-Säuerlings "Staatlich Fachingen" bei 16 Probanden durchgeführt die als Zeichen der hypotonen Kreislaufregulationsstörung mindestens eines der Kriterien Orthostasequotient (nach Weckenmann 1981) kleiner 1 1 bzw. systolischer Blutdruck im Stehen kleiner 110 mmHg erfüllten. Zur Kontrolle der orthostatischen Kenngrößen wurden 1x wöchentlich im Institut Stehversuche in Anlehnung an Weckenmann (1981) durchgeführt. Darüber hinaus kontrollierten die Probanden täglich in Selbstmessung Blutdruck und Pulsfrequenz im Liegen sowie nach 2minütigem Stehen. Beide Meßverfahren zeigten nach einer 1wöchigen Einübungszeit gute Übereinstimmung (r = 0 5354 n = 83 Kontrollen p < 0 001). In Abb. 1 sind die für die orthostatische Regulationsfähigkeit besonders wichtigen Kenngrößen Blutdruckamplitude im Stehen Pulsfrequenzänderung vom Liegen zum Stehen und der Orthostasequotient im Längsschnitt dargestellt. Während die Blutdruckamplitude in den ersten beiden Trinkkurwochen noch unverändert auf dem Niveau der Voruntersuchung bleibt steigt sie in der folgenden Zeit deutlich an und erreicht in der vierten Woche ein stabil über dem Ausgangswert liegendes Niveau das auch nach Kurende nur langsam wieder absinkt. Dieser Trend ist nach Maßgabe der linearen Regression statistisch hochsignifikant. Die Abnahme der Pulsfrequenzänderung erreicht das gleiche Signifikanzniveau. Erwartungsgemäß steigt auch der Orthostasequotient im Trinkkurverlauf signifikant an. Auch hier wird das erhöhte Niveau über das Kurende hinaus beibehalten. . . .
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