Kälteeinflüsse auf die Blutzusammensetzung und die Blutgerinnung bei mit Antikoagulantien behandelten Patienten*

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 12 (1983) 383-388. 1983;

Abstract: Aus der II. Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik Hamburg-Eppendorf (Geschäftsf. Dir.: Prof. Dr. H. Frahm) dem Curschmann-Institut Timmendorfer Strand (Leiter: Prof. Dr. H. Jungmann) und der Curschmann-Klinik Timmendorfer Strand (Chefärzte: Dr. G. Stein und Priv.-Doz. Dr. K.-F. Maetzel) Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. med. Horst Jungmann Curschmann-Institut für angewandte Meeresheilkunde und Physikalische Therapie 2408 Timmendorfer Strand Eingang der Arbeit 17.11. 1983 1 Herrn Prof. Dr. G. Hildebrandt zum 60. Geburtstag gewidmet. Zusammenfassung 35 mit Marcumar behandelte Coronarkranke badeten 10 bis 20 Minuten in der Ostsee bei Wassertemperaturen von 17 bis 19°C. Vor sofort nach 1 Stunde später und nach 24 Stunden wurden die Thrombozytenzahl Quick-Wert partielle Thromboplastinzeit und das Hitzefibrin bestimmt. Weitere 25 Patienten wateten im Winter für 1 Minute im Ostseewasser bei Wassertemperaturen von 1 bis 5°C. Vor und eine Stunde danach wurden die Thrombozytenzahl und das weiße Blutbild überprüft. Das Ostseebad führte zu einer hochsignifikanten Abnahme der Thrombozyten und zu einem weiteren Abfall des zwischen 15 und 25% eingestellten Quick-Wertes (p< 0 01). Das Wassertreten im Winter verursachte ebenfalls eine Abnahme der Blutplättchen. Leukozyten und Differential-Blutbild änderten sich nicht. Da körperliche Anstrengungen zu entgegengesetzten Änderungen der Blutzusammensetzung führte wird die Auskühlung als Ursache der Abnahme der Gerinnungsfähigkeit angesehen. Mit Antikoagulantien behandelte Patienten sind demnach bei stärkerer Auskühlung durch eine vermehrte Blutungsneigung gefährdet. ___MH

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