Reizstromtherapie bei schlaffen Lähmungen. |
Journal/Book: Biomed. Technik (1983) S. 48-58. 1983;
Abstract: Universität Erlangen-Nürnberg/BRD Zusammenfassung / C. DIETZE (Jena) Die Elektrotherapie mittels Egponentialimpulsen monopolar appliziert führt bei schlaffen Lähmungen lediglich zu Einzelzuckungen die den Muskel rasch ermüden lassen so daß die Muskelatrophie hiermit nur verzögert aber nicht verhindert wird. Will man mittels Elektrostimulation eine Atrophie verhindern geschieht das nur mittels regelmäßiger kräftiger Dauerkontraktion. Die Universitäts-Kinderklinik Erlangen hat für die Patienten mit schlaffen Paresen neue Elektrostimulationen mittels Heimgeräten entwickelt. Appliziert werden "bidirektionale" Rechteckimpulse mit einstellbarer Impulsdauer und Tastverhältnis. Die Elektroden müssen so plaziert sein daß der gesamte Muskel in Faserrichtung durchströmt wird. Kurze Impuls-Impulspausenzeiten und geringe Stromstärken kommen mehrmals am Tag für einige Minuten zur Anwendung. Optimale Impulsparameter sind 100 ms bis 20 ms verkürzt Tastverhältnis 2 vergrößert auf 3 bis 4 und Stromstärken im Bereich von 20 bis 40 mA. Das Hauptziel bei dieser Elektrostimulation ist die Erzielung einer Dauerkontraktion um somit die Kraft am degenerierten Muskel zu vergrößern und eine Umfangsvergrößerung der Muskulatur zu erzielen. Die Untersuchungen über die bidirektionale Elektrostimulation schlaffer Paresen haben ergeben daß der elektrische Reiz nicht wie üblich an der geschädigten Muskelmembran wirkt sondern daß direkt Kalziumionen intrazellulär freigesetzt werden und somit die Kalziumkonzentration gesteigert wird. Die Elektrostimulation beansprucht über regelmäßige Muskelkontraktionen den Skelettapparat dies kann vermutlich das Längenwachstum positiv beeinflussen. ___MH
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