Art und Ausmaß der Selbstmedikation mit sogenannten "Hausmitteln" bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen - Nature and extent of self medication with so-called "home remedies" in patients with rheumatic diseases

Journal/Book: Z-Rheumatol. 1982 Nov-Dec; 41(6): 276-9. 1982;

Abstract: Medizinische Universittsklinik Graz und Physiologisches Institut der Universität Graz/Österreich Zusammenfassung/R. Steinberg (Jena) Anhand eines Fragebogens mit dem 272 Pat. der Rheuma-Ambulanz der Medizinischen Universitätsklinik Graz befragt wurden ließ sich statistisch ermitteln daß 212 (78 %) der befragten Rheumatiker neben der schulmedizinischen Therapie gleichzeitig selbständig Hausmittel anwenden. Als Hausmittel werden verschiedene Teesorten Salbenzubereitungen Einreibungen und Wärmeanwendungen genannt. 53 % der Rheumatiker halten viel 32 % wenig und 15 % nichts von den Hausmitteln. 93 Pat. hatten daran gedacht einen Naturheiler aufzusuchen; 33 von ihnen sind tatsächlich bei einem solchen gewesen. Als mögliche Gründe für die Anwendung von Hausmitteln werden von den Autoren genannt: der seltene kurative Erfolg bei chronisch-invalidisierenden Krankheiten die Angst vor möglichen Medikamentennebenwirkungen die marktschreierische Reklame für paramedizinische Behandlungsformen das Bedürfnis keine Behandlungsmöglichkeiten ungenutzt zu lassen und die Meinung nützt das Hausmittel nichts so schadet es auch nicht. Es wird die Meinung vertreten daß die Tendenz zur Anwendung paramedizinischer Methoden nur durch eine umfassende Aufklärung des chronisch Kranken durch den Arzt über seine Krankheit und die Möglichkeiten und Grenzen der Therapie aufzuhalten ist. Als notwendige Voraussetzungen dafür werden die Entwicklung eines guten Arzt-Patienten-Verhältnisses und eine entsprechende Patientenführung angesehen. hl

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