Die natürlichen Kurmittel in der Versorgung und Entsorgung der Heilbäder

Journal/Book: H u K 34 2/82 S. 48-56. 1982;

Abstract: Professor Dr. Karl-Ernst Quentin Vorstand des Institutes für Wasserchemie und Chemische Balneologie der Technischen Universität München Im Verlauf der letzten 10 Jahre hat der Umweltschutz einen hohen Stellenwert in der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die Zielvorstellungen die auch für das Bäderwesen erhebliche Bedeutung haben sind seinerzeit programmatisch wie folgt aufgelistet worden (1): I. Umweltbereich "Natur und Landschaft" 1. Wiederherstellung und Weiterentwicklung des Naturhaushalts; Erhaltung der biologischen Vielfalt 2. Nachhaltige Nutzung regenerationsfähiger Naturgüter; sparsame Nutzung nicht vermehrbarer Naturgüter 3. Schonung der Natur wo Eingriffe in den Naturhaushalt notwendig sind; Ausgleich schädlicher Folgen II. Umweltbereich "Wasser" 1. Bewahrung oder Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichtes der Gewässer 2. Sicherung der Wasserversorgung für Bevölkerung und Wirtschaft; Priorität der Trinkwasserversorgung 3. Erhaltung aller anderen Wassernutzungsmöglichkeiten die dem Gemeinwohl dienen 4. Mindestens Güteklasse II für alle Gewässer; Erhaltung der Qualität bei höherer Güteklasse Prinzipiell geht es demnach um die Sicherung der Umweltgüter den Schutz der Naturgrundlagen vor schädlichen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten und die Beseitigung bereits eingetretener Schädigungen. Allerdings soll der Umweltschutz nicht erst dann einsetzen wenn schon Umweltbelastungen vorliegen; er muß vielmehr präventiv gehandhabt werden und ist demnach im übertragenen Sinne und auf einer anderen Ebene mit den traditionellen Aufgaben der Balneotherapie im Kurort vergleichbar. Eine solche Konzeption birgt gleichzeitig auch die Langfristigkeit des Handelns in sich weil ja die Umweltressourcen nicht nur für die derzeitige Generation zu sichern sind. Raum und Naturgrundlagen dürfen heute nur insoweit in Anspruch genommen werden daß morgen und übermorgen für die kommenden Generationen eine lebensnotwendige Nutzung ebenfalls verbleibt. Unter diesen Aspekten ist aber nicht zu übersehen daß in verschiedenen Rohstoffbereichen die Ressourcen bereits knapper werden und daß sich ihr Aufbrauch unter Zugrundelegung gleichbleibender oder wachsender Bedarfsmengen zeitlich prognostizieren läßt. Infolgedessen sind sparsame Nutzungen erforderlich geworden und die Möglichkeiten eines Recycling treten immer mehr in den Vordergrund der Umweltsicherung. Diesen Zielsetzungen entsprechen auch die Umweltprogramme der Regierung; zu ihrer Verwirklichung haben Bund und Länder in den vergangenen Jahren bis in die Gegenwart hinein für die Umweltvorsorge und den Umweltschutz eine Reihe von Gesetzen Verordnungen und Vorschriften erlassen. Da die Umweltprobleme in allen Staaten und besonders in den Industrienationen auftreten wurden auch von den Europäischen Gemeinschaften entsprechende "Richtlinien" ausgearbeitet oder bereits in Kraft gesetzt. ... ___MH

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