Untersuchungen zum Nachweis faserspezifischer Muskelzellatrophie im immobilisierten Musculus soleus der Ratte

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 11 (1982) 537-543. 1982;

Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Innenstadt München (Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel) und aus der Neurologischen Klinik Klinikum Großhadern (Direktor: Prof. Dr. med. A. Schrader) Zusammenfassung Die Arbeit befaßt sich mit einem experimentellen Modell zum Studium der Immobilisationsatrophie im Hinblick auf Fragen physikalisch-therapeutischer Anwendungen. 29 Wistar-Ratten (ca.190 g) wurden einer Kontrollgruppe (n =14) und einer Versuchsgruppe (n =15) zugeteilt und in letzterer die Tiere an der rechten hinteren Extremität anhand eines speziellen Fixationsverbands für 3 Wochen ruhiggestellt. Anschließend wurden die M. solei aller Tiere entnommen und folgende Parameter untersucht: Muskelgewicht Muskelfaserdurchmesser Muskelfasertypen (ATPase-Färbung) und Fasertyprelation. Es ließ sich zeigen daß im Versuchszeitraum die Muskelgewichte um 53% abnehmen sich die Muskelfaserdurchmesser reduzieren (Typ I um 34% Typ II um 22%) und eine Verschiebung der Fasertyprelation eintritt im Sinne einer Abnahme von Typ I und Zunahme von Typ II. Die Befunde demonstrieren für die gegebenen Bedingungen eine starke Atrophieentwicklung des M. Soleus mit höherer Vulnerabilität von Fasertyp I und legen eine Teilumwandlung von Typ I nach Typ II nahe. Das als Immobilisationsfolge auftretende Muskelatrophiemuster dürfte daher für die Entwicklung physikalisch-therapeutischer Verfahren zur Atrophieprophylaxe oder -behandlung in Zukunft von Interesse sein. hl

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