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November 2024

Prävention Gesundheitserziehung und Strukturkrise

Journal/Book: H u K 34 8/82 S. 221-222. 1982;

Abstract: Dr. iur. Ernst Kleinert Lehrbeauftragter für Marketing im Kur- und Bäderwesen an der Fachhochschule Rheinland-Pfalz Das vorliegende Heft befaßt sich mit der Gesundheitserziehung im Rahmen der Prävention und Rehabilitation und bringt zunächst einen Bericht über den Stand der Gesundheitserziehung in den deutschen Heilbädern und Kurorten. Die dem Bericht zugrundeliegende Befragung der Heilbäder ist vorwiegend an quantitativen Daten ausgerichtet und kann daher grundsätzlich keine Aussage über den qualitativen Stand der Gesundheitserziehung erbringen. Dennoch wird aus der Befragung ersichtlich daß sich viele Kurverwaltungen bemühen die Gesundheitserziehung auch inhaltlich - verhaltenstherapeutisch auszubauen. Um auch eine inhaltliche Aussage über die in den Mineral- und Moorbädern Kneipp- und Schrothkuren durchgeführte Gesundheitserziehung machen zu können wurden mehrere Ärzte und Chefärzte Psychologen und Verhaltenstherapeuten gebeten aus ihrer Sicht und Erfahrung über die in ihren Kliniken bzw. Kurorten durchgeführte Gesundheitserziehung zu berichten. So interessant es ist den vielen in der täglichen Praxis entstandenen Methoden und Vorstellungen nachzugeben ergibt sich aus den verschiedenen Beiträgen doch die Notwendigkeit die Gesundheitserziehung durch wissenschaftlich erarbeitete Lehr- und Kursprogramme zu vereinheitlichen und damit effektiver zu gestalten. Bedauerlich bleibt daß die immer noch unbefriedigende und unzureichende Finanzierung dem weiteren Aufbau und Ausbau der Gesundheitserziehung entgegensteht. Als hinderlich erweist sich ebenso daß die von den Rentenversicherungsträgern für die Gesundheitsseminare zugesagten Lehr- und Kursprogramme noch nicht fertiggestellt sind bzw. nicht vor 1983 den Kurverwaltungen zur Verfügung gestellt werden können. Die neuerliche Strukturkrise wie sie sich als Folge des 2. Haushaltstrukturgesetzes vom 22. 12. 1981 (BGBI. I S. 1523) und des Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetzes vom 22. 12. 1981 (BGBI. I S. 1578) unübersehbar in den Heilbädern anbahnt stellt für das Management der Heilbäder eine außergewöhnliche Herausforderung dar wenn es dem vom Gesetzgeber verursachten erneuten Belegungsausfall erfolgreich begegnen will. Obwohl die Heilbäder die durch die Klinifizierung der Heilverfahren ausgelöste Strukturkrise der siebziger Jahre (Vernichtung von erheblichen Kapazitäten im Beherbergungs- und Kurmittelbereich) bis heute noch nicht überwunden haben müssen sie wiederum in Folge der vom Bundesgesetzgeber verursachten neuen Strukturkrise weitere Rückgänge der Belegungszahlen bis zu 40 % melden die sie schon jetzt als einen Ruin der Heilbäder ansprechen. Demgegenüber sieht die Bundesregierung nach wie vor den Bestand der Heilbäder nicht als gefährdet an und schlägt zur Lösung der Strukturkrise vor: Die Heilbäder "müssen sich nunmehr beschleunigt um eine Umstrukturierung bemühen" ... ___MH


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