Zur Laser-Reiztherapie in der Dermatologie und zu einem möglichen biochemischen Wirkungsmechanismus. Abstracts XVI. Intern. Dermatologenkongreß Tokyo 23.5. - 28.5.1982 |
Abstract: Prof. Dr. med. habil. Stefan Chlebarov Dermatologische Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München (Direktor: Prof. Dr. Dr. Siegfried Borelli) Co-author: Helmut Pratzel Der He/Ne-Gas-Laser mit einer Emission im roten Spektralbereich 632.8 nm und Leistung 2 bzw. 5mW wurde zur Bestrahlung von verschiedenen Dermatosen (Reiztherapie) angewandt. Über 100 Patienten mit Ulcus cruris Ulcera anderer Genese Herpes simplex Zoster Verrucae vulgares Aphthae Alopecia areata u.a. wurden damit behandelt. Als besonders nützlich hat sich diese Behandlungsmöglichkeit bei Ulcus cruris und Ulzerationen anderer Genese die vorher über lange Zeit trotz Anwendung von mehreren verschiedenen Therapeutica therapieresistent waren erwiesen. Erstaunlich gut haben sich die Laserstrahlen mit ihrer schnellen Wirkung im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden bei Herpes simplex und Zoster (Rückbildung innerhalb von 2-3 Tagen) sowie Verrucae und Aphthae bewährt. Unbeantwortet ist die Frage auf welcher Basis der Wirkungsmechanismus beruht. Die übertragbare Quantenenergie ist eventuell ausreichend um Konformationsänderungen z.B. an Proteinen herbeizuführen. Die freien Aminosäuren der Hornschicht schienen als Reaktionsprodukt multienzymatischer Umsetzungen geeignetes Substrat für Reaktionen in der Haut zu sein. Dazu wurde bei 20 hautgesunden Person = im Alter zwischen 14 und 60 Jahren eine bestimmte unbehaarte Stelle an der Innenseite des rechten Unterarms mit dem He/Ne-Gas-Laser (5 mW) bestrahlt. Bestrahlungsabstand und -dauer wurden so gewählt daß die Energiedichte ca. 1.5 J/cm2 betrug. Es wurde dreimal wöchentlich über eine Gesamtzeit von 4 Wochen mit insgesamt 18J/cm2 bestrahlt. Danach wurde die Hornhaut mit 10 Tesafilm-Streifen abgerissen. Als Vergleich dienten Abrisse an einer symmetrischen unbestrahlten Stelle des linken Unterarms. 18 verschiedene Aminosäuren wurden im Wasserlöslichen der Hornhaut chromatographisch analysiert. Die relativen Konzentrationen (Mol % Aminosäure) zwischen bestrahlter und unbestrahlter Haut wurden statistisch geprüft. Die bestrahlte Haut enthielt signifikant mehr Ornithin und weniger Citrullin. Es wird vermutet daß es durch Laser-Bestrahlung ebenso wie auch durch UV-Bestrahlung zu einer Schädigung des mitochondrialen spezifischen Ornithin-Membran-Transportsystems kommt. ___MH
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