Das Waldklima und seine bioklimatische Wirkung auf den Menschen

Journal/Book: H u K 33 9/81 241 - 244. 1981;

Abstract: Dipl.-Met. Hans Jürgen Swantes Deutscher Wetterdienst - Zentralamt Offenbach am Main Dem Wald als funktionell wichtiges Landschaftselement wird heute neben seiner waldwirtschaftlichen (Holzproduktion) und naturökologischen (Wasserhaushalt Bodenschutz Arterhaltung in Flora und Fauna) Bedeutung wieder zunehmend seine positive Wirkung auf den Menschen zuerkannt. Aus den Verknüpfungen zwischen Klima Wetter und Wald ergibt sich der Wert des Waldes mit allen seinen heute wissenschaftlich faßbaren besonderen Eigenschaften für die menschliche Gesundheit. Neben seiner psychischen Wirkung im Landschaftsbild ist sein physischer Einfluß auf Rekonvaleszente und Erholungsuchende ein wichtiges gesundheitsförderndes Element. 1. Wirkungsbereiche des Waldklimas 1.1. Im Kronenraum und an dessen Oberfläche finden die wesentlichsten Energieumsätze zwischen dem Wald und dem darüberliegenden Luftraum statt. Dazu gehören Ein- und Ausstrahlung im langwelligen Bereich Verdunstung von den Blattoberflächen Abschattung von Sonnen- und Himmelsstrahlung sowie die Verminderung der Windgeschwindigkeit durch die erhöhte Rauhigkeit mit einer möglichen Modifizierung der Windrichtung. Diese Effekte ändern sich mit der Art des Waldes (Laub- Nadel- oder Mischwald) und sind besonders in Laubwäldern abhängig von der jahreszeitlich unterschiedlichen Belaubung. 1.2. Im Stammraum dem Aufenthalt des Menschen entwickelt sich das eigentliche Waldklima. Bei Strahlungswetterlagen ist es hier gegenüber dem Freiland tagsüber kühler und nachts wärmer. Während sich das Umland nach Sonnenaufgang durch zunehmende Einstrahlung rasch erwärmt bleibt es im Wald zunächst noch kühl und feucht danach setzt sich im dichten belaubten Bestand die Erwärmung langsam und stetig bis zum Waldboden durch. Das tägliche Temperatur-Maximum kann sogar bis etwa 4 °C unter dem des Außenraumes liegen... hl

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