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December 2024

Schmerzauslösende Substanzen*

Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 2/81 Nr. 2 10 (1981) 73-89. 1981;

Abstract: 2. Therapeutische Grundlagen Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. R. F. Schmidt Physiologisches Institut der Christian-Albrechts-Universität I. Lehrstuhl Kiel Fed. Rep. of Germany *Referat auf der Gemeinschaftstagung der Deutschen Schweizerischen und Österreichischen Gesellschaften für Physikalische Medizin am 8. November 1980 in Innsbruck Zusammenfassung 1.Als schmerzauslösende (algogene algetische) Substanzen werden Stoffe bezeichnet die bei Tieren nach intra-arterieller Injektion in verschiedenste Organe zu pseudoaffektiven Reaktionen führen und beim Menschen Schmerzen auslösen sobald sie auf den Boden einer Hautblase aufgebracht oder intradermal intra-peritoneal oder intra-arteriell injiziert werden. 2. Es gibt eine Reihe körpereigener (endogener) Stoffe die algetisch wirken sobald sie in genügender Konzentration im Extracellulärraum vorkommen. Dazu zählen die Kalium-Ionen Bradykinin Serotonin (5-HT) und Histamin. Für die drei letzteren Substanzen ist wegen ihrer ausgeprägten vasoaktiven Wirkungen auch die Bezeichnung vasoneuroaktive Substanzen üblich. 3. Beim ischämischen Muskelschmerz kommt es allem Anschein nach zur Anhäufung einer oder mehrerer algetischer Substanzen (Metaboliten?) im Extracellulärraum. Diese Substanzen erregen Muskelreceptoren mit dünnen Nervenfasern. Deren Aktivität führt zu Schmerzempfindungen. 4. Neben Muskelspindeln und Sehnenorganen enthält der Skelettmuskel und seine Sehnen nämlich eine sehr große Anzahl von dünnen myelinisierten und unmyelinisierten afferenten Nervenfasern deren receptive Endigungen darauf spezialisiert sind nur gewebsschädigende oder potentiell gewebsschädigende Reize (Noxen) wie zum Beispiel die Anwesenheit von neurovasoaktiven Stoffen zu melden. Diese Receptoren werden daher als Nociceptoren bezeichnet. (Daneben gibt es auch Muskelreceptoren mit feinen Nervenfasern die auf mechanische thermische und chemische nicht-nociceptive Reize spezialisiert sind.) 5. Die meisten muskulären Nociceptoren antworten auf mehr als eine algogene Substanz. Daneben sind sie oft auch auf lokales Quetschen manchmal auch auf Hitzereize empfindlich. Sie zeigen aber in aller Regel eine dominierende Empfindlichkeit gegenüber dem einen oder anderen noxischen Reiz. 6. Die Empfindlichkeit von Nociceptoren kann durch Substanzen wie Prostaglandin E 2 oder 5-HT erheblich gesteigert durch Acetylsalicylsäure und ähnlich wirkende Analgetika gesenkt werden. 7. Muskuläre Nociceptoren aktivieren die gamma-Motoneurone und führen damit über die gamma-Schleife zu einem erhöhten Muskeltonus. Dieser wiederum bedingt einen Anstieg von sensibilisierenden und schmerzauslösenden Substanzen im Muskel. Der resultierende Circulus virtiosus spielt möglicherweise bei der Entstehung von Muskelspannungsschmerzen eine wichtige Rolle. Massage durchbricht den Circulus virtiosus indem sie eine vermehrte Durchblutung und damit eine Ausschwemmung der algogenen Substanzen bewirkt. ___MH


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