Im Gespräch mit der Sprache (Gedanken zur Selbstdarstellung der Heilbäder und Kurorte)

Journal/Book: H u K 33 10/81 320 - 322. 1981;

Abstract: Kurdirektor i. R. Dr. rer. nat. Günther Lincke Bad Lippspringe Wer jetzt die Stirn in Falten zieht und meint er habe den Titel "Im Gespräch mit der Sprache" schon einmal gelesen könnte recht haben. Ich habe ihn nicht selbst erfunden und deshalb die Überschrift in Gänsefüßchen gesetzt. Vor etwa 20 Jahren veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter dem gleichen Titel eine Reihe von Glossen über gutes und schlechtes Deutsch. Es waren köstliche Plaudereien. Keiner der Autoren war ein Sprachgelehrter alle aber als Journalisten und Publizisten leidenschaftliche Teilnehmer am Geschehen der Zeit. Die Sprache - Spiegel der Zeit? Die Sprache - aber auch wichtiges und wertvollstes Werkzeug unserer Selbstdarstellung! Wenn nun jemand hier eine philologische Abhandlung eine sprachwissenschaftliche Untersuchung vielleicht sogar einen Leitfaden der Rhetorik erwartet würde er enttäuscht werden. Er möge die folgenden Seiten überschlagen. Vielmehr hat nur die nicht erkaltete Liebe zum früheren Beruf einen Pensionär dazu ermuntert sich Gedanken über die Sprache in unserer Selbstdarstellung und in unserer Werbung zu machen. Und er hat dabei auch das Sprachverständnis das wir in unserem eigenen gegenseitigen Gedankenaustausch pflegen können mit einbeziehen wollen. Man kann sagen es seien Allgemeinplätze auf denen man sich hier tummeln würde. Sei's drum! Oft sind es aber gerade nebensächlich erscheinende Dinge im beruflichen Alltag an die zu erinnern es sich lohnt. Nichts anderes soll diese Plauderei sein als eine Anregung für den Leser sich Gedanken über eine geeignete Wortwahl in der Ansprache seiner zahlreichen Partner zu machen und bestrebt zu sein klar und sachgerecht zu formulieren. Halten wir zunächst dies eine fest: Die Sprache brauchen wir zur Erklärung unseres Tuns bei Vorträgen und Aufsätzen in Prospekten und Anzeigen. Wir benutzen sie in der Werbung unserer künftigen Gäste und Patienten in der Ansprache der Ärzte draußen im Lande. Wir benutzen sie für die Antwort auf irrige und unrichtige Behauptungen unserer Kritiker. Wir sprechen über unser Angebot mit Journalisten und Politikern mit Bürgermeistern und Krankenkassenvorständen mit Amtsträgern und Künstlern mit "Menschen wie du und ich". Im Grunde erwartet ein jeder von ihnen daß man ihn in einer ihm angemessenen Sprache anredet. Ein alter Grundsatz in der Werbung verlangt sich an die Gefühlswelt des Verbrauchers zu wenden und dabei vor allem sein Selbstbewußtsein anzusprechen. Freilich es... hl

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