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December 2024

Aufgaben und Ziele der Bewegungstherapie bei haemophiler Kniegelenksarthropathie

Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 6/81 Nr. 6 10 (1981) 347-350. 1981;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. R. Fricke Klinik f. Rheumatologie St.-Josef-Stift Sendenhorst Eingang der Arbeit 23.11.1981 Mit Beginn des Einsatzes hochkonzentrierter Faktor VIII bzw. Faktor IX Präparate hat sich das Schicksal des Haemophilen wesentlich gewandelt. Während vor dieser Zeit mit großer Sicherheit Blutergelenke einer unaufhaltsamen Destruktion durch Rezidivblutungen ausgesetzt waren hat die Möglichkeit der Substitution mit antihaemophilem Globulin das Bild wesentlich gewandelt. Landbeck und Kurme (1) haben frühzeitig erkannt daß nach Blutungsstillstand unter der Substitutionstherapie im Gegensatz zu früher eine kurzfristige Wiederaufnahme der Bewegung ohne Schaden für das Gelenk möglich ist. Die Bewegungstherapie spätestens zwei Tage nach Stillstand einer haemophilen Gelenkblutung aufgenommen (2) mindert deutlich die Gefahren für eine Destruktion des Gelenkes. Eine gezielte intensive Bewegungstherapie verhindert die Entwicklung von Muskelatrophien (3). Die Führung des Gelenkes und eine Stabilisierung des Bandapparates (4) tragen dazu bei daß eine volle Belastung des Gelenkes schon am dritten und vierten Tag wieder möglich ist. Darüber hinaus hat sich gezeigt daß bei Fortführung einer intensiven Bewegungstherapie heute Gelenkveränderungen im Sinne der früher ausgeprägten haemophilen Arthropathie nicht mehr befürchtet werden müssen (5). Die Heimselbstbehandlung und damit die Möglichkeit einer Substitution von Faktor VIII bzw. Faktor IX im Beginn einer Blutung ist ein weiterer Faktor der die Ausbildung einer Arthropathie verhindern hilft. Welche Bedeutung die Bewegung für die Verhinderung von Rezidivblutungen hat wird aus Beobachtungen deutlich (6) die gezeigt haben daß unter sportlicher Belastung bei Haemophilen wesentlich seltener Gelenkblutungen auftraten. Inaktivität und schlechte Sitzhaltung (7) sind dagegen Faktoren die eine Rezidivblutung begünstigen. Bedenkt man daß eine Muskelatrophie die Gelenkführung gefährdet da Scher- und Torsionsbewegungen z. T. plötzlich ausgelöst nicht in ausreichendem Maße aufgehalten werden können. Bedenkt man außerdem daß bei leichten Traumen das sich nach einer Gelenkblutung entwickelnde lockere Granulationsgewebe einer Mikrozerrung ausgesetzt werden kann die eine Rezidivblutung zur Folge hat so wird deutlich daß geringe Belastungen Rezidivblutungen auslösen können. Eine Muskelatrophie prädestiniert somit zur Rezidivblutung bei Haemophilie. Die Bedeutung der Bewegungstherapie unmittelbar nach einer Gelenkblutung kann auch an der Beobachtung abgelesen werden daß bei frühzeitiger Wiederaufnahme der Bewegung bereits wenige Stunden nach Stillstand einer haemophilen Gelenkblutung die Rückresorption deutlich schneller erfolgt. ... ___MH


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