Veränderung des Therapiequerschnittes einer poliklinischen physiotherapeutischen Abteilung von 1972-1978 |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 32 (1980) 151-152. 1980;
Abstract: Aus der Abteilung Physiotherapie der Poliklinik Wisbyerstr. (MR Dr. med. W. ONDRUF) des städtischen Krankenhauses Berlin - Prenzlauer Berg (Ärztlicher Direktor: MR Dr. med. LOEWE) 1 Vortrag auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Physiotherapeuten der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR; Bad Gottleuba 2.-5. 1. 1979. Die Verordnungsweise in Polikliniken und Ambulatorien ist sicherlich in vielen Einrichtungen ziemlich ähnlich und beinhaltet die gleichen Probleme. Deshalb hoffe ich daß es von Interesse ist wenn organisatorische Probleme und der Versuch ihrer Überwindung hier geschildert werden. Es sind nicht umwerfend neue Erkenntnisse die ich Ihnen vorbringen will sondern unsere Erfahrungen und teilweisen Erfolge bei der Umstellung von Massagebehandlung auf Elektrotherapie und aktive Behandlungen. Aus unserer Statistik ist zu ersehen daß 1972 der Hauptanteil unserer Behandlungen 45 % Massagen waren. Heißluft = 5 4 % Bewegungsübungen = 12 % Elektrotherapie = 5%. Es war zur Gewohnheit geworden daß bei allen Störungen und Beschwerden des Bewegungsapparates Heißluft und Massage verordnet wurde. Die Elektrotherapie wurde nur vom Neurologen als selektiver Reizstrom die Bewegungstherapie als orthopädisches Gruppenturnen oder als chirurgische Nachbehandlung verordnet. Wir waren mit diesem Zustand nicht zufrieden und entwarfen einen Plan zur Veränderung dieser Situation. Als erstes referierten wir in unserer Poliklinik und vor den niedergelassenen Staatspraktikern über moderne Physiotherapie wobei wir das Schwergewicht auf aktive Therapie Reizstromtherapie gezielten Einsatz von Ultraschallbehandlung und Spezialmassagen legten. Diese Vorträge hatten nur mäßigen Erfolg. Ich möchte sagen nur die Ärzte die sich zuvor schon mit der Physiotherapie auseinandergesetzt hatten verordneten jetzt gezielter z. B. Kolonbehandlung oder Atemtherapie. Eine Adipositasgruppe wurde eingeführt und einige Verordnungen lauteten jetzt: Massage mit Übungsbehandlung oder Massage und Entspannungsübungen. Als 2. Schritt veranstalteten wir einen Vortrag mit physiotherapeutischen Demonstrationen an den zuhörenden Ärzten. Das war ein gewagter Schritt und wir hatten vorbereitet daß unsere Kollegen als Opfer zur Verfügung gestanden hätten. Eine der Ärztinnen wollte jedoch eine Fascienbehandlung an sich selbst demonstriert bekommen andere folgten ihr. Danach trat ein merklicher Erfolg ein. Die Anzahl der Behandlungen wurde reduziert. Waren früher 18-24 Behandlungen keine Seltenheit schränkten sich die Ärzte jetzt auf 10-12 Behandlungen ein. Damit wurden zwar die Wartezeiten verkürzt aber es befriedigte uns noch nicht. ... ___MH
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