Die große grüne Freiheit im Kurort* |
Journal/Book: H u K 32 10/80S. 250-252. 1980;
Abstract: Bürgermeister i. R. und Kurdirektor Otto Weissenberger Präsident des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg e. V. und Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Deutscher Heilbäder und Kurorte Bad Dörrheim *am Beispiel Bad Dörrheim Die Landschaft ist das "Gold der Kurorte". Diese Erkenntnis zeigt die Priorität der Landschafts- und Grünplanung auf. Eine Planung die gleichzeitig den Landschaftsschutz den Umweltschutz die Ökologie und die Klimatologie stark beeinflußt. Dabei macht uns heute gerade die zunehmende Landschaftsbelastung durch hohe Nutzungsansprüche vielfältigster Art Sorge. Ohne intakte Landschaft aber gibt es keine Erholung keine Kur und letztlich keine Fremdenverkehrswirtschaft. In eine Erholungslandschaft aber die Gesundheit und Frohsinn bringen soll muß die Land- und Forstwirtschaft integriert und mit einbezogen werden. Diese Addition schafft alsdann die Atmosphäre den Lebensraum und die Kontrastsituation in der die Therapie der Kur und der Erholung wirksam wird. Aus diesen wenigen Aussagen ist schon ersichtlich daß letztlich die Berücksichtigung einer ganzen Anzahl von Kriterien für eine Kurort- Landschafts- und Grünplanung zu einem unausweichbaren Novum werden. Kurortplanung und Kurortgestaltung in ihrer Gesamtheit sichern aber mehr denn je die Zukunft eines humanen Kurortes. Planung ist - ob man es wahrhaben will oder nicht - letztlich in ihrer vielfältigen Wirkung zum Schwerpunkt einer Ganzheitstherapie geworden. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Kur- und Bäderstadt Bad Dörrheim schon vor 25 Jahren der Planung und Gestaltung ganz allgemein und der Landschafts- und Grünplanung im besonderen hohen Stellenwert eingeräumt. Dabei war sich die Bad Dürrheimer Kommunal- und Kurpolitik im klaren daß nichts geschehen darf was einer Stadt aus der Retorte ähnelt. Die Stadt war einzubetten in die Natur und in die Landschaft. Die Schaffung eines "Kurortes im Grünen" aber war klare Planungskonzeption und oberstes Planungsgesetz. Dazu war notwendig das Landschaftsrahmenprogramm der Landschaftsrahmenplan die Landschaftsplanung die innerörtliche Grünplanung und die Planung einer Kurlandschaft mit den zum Kurort gehörigen Ruhe- und Parkintensivzonen. Darüber hinaus stand als Schwerpunkt der Planungskonzeption mit die Anbindung der Kurstadt an die Waldzonen durch Grün-Lungen - die Schaffung einer Kultur- und Erholungslandschaft schlechthin. Dieses Ziel ist bis zum heutigen Zeitpunkt erheblich erreicht der Erfolg ist sichtbar. Voraussetzung dazu war eine interdisziplinäre Arbeit zwischen dem Garten- und Landschaftsarchitekten dem Städtebauer dem Verkehrsplaner dem Architekten dem Arzt dem Politiker Wirtschaftler Geologen Agraringenieur und dem Klimatologen. Mit großem Engagement ging der vor Jahren geschaffene Ostbaarplanungsstab und der Stadt- und Kurortentwicklungsausschuß an die Arbeit. Es wirkten mit: ? Professor Dr. Horst L i n d e als Städtebauer und Architekt ? Abteilungsdirektor Dipl.-Ing. Architekt Walter Müller ? die Planerin Frau Anna Maria Husserl ? die Firma Martin Zimbe mit dem Gartenarchitekten Kirchner ? Professor Schaechterle als Verkehrsplaner die staatlichen Fachbehörden des Straßenbaues der Wasserwirtschaft der Flurbereinigung der Agrar- und Forstwirtschaft ? Dr. Fuchs Freiburg als Regionalplaner. ... ___MH
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