Kur Erholung und Sport Oberstdorfs Erfolg steht auf drei gesunden Füßen

Journal/Book: H u K 32 10/80 S. 220-224. 1980;

Abstract: Klaus Weddige Oberstdorf Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Jahren ist Oberstdorf Gastgeber für den "Deutschen Bädertag". Nach 1973 rüstet man sich im Oktober 1980 für dieses Großereignis im bundesdeutschen Kur- und Heilbäderwesen. Die Bürger und Repräsentanten der südlichsten Gemeinde des Landes wissen sich auch in diesem Jahr über diesen bedeutsamen Kongreß zu freuen und sind bemüht allen Gästen guten beruflich erfolgreichen aber auch kurzweiligen Aufenthalt vom 21. bis 25. Oktober zu bereiten. Die Gastfreundschaft hat in Oberstdorf Tradition; denn schon vor mehr als 100 Jahren entdeckte man hier daß die Zukunftschancen des Ortes im Fremdenverkehr eine solide Basis haben könnten. In der Folge bis zum heutigen Tag waren es dann drei besonders gesunde Füße auf denen die gesamte Entwicklung der Marktgemeinde stand; Kur Erholung und Sport. Wenn sich heute mit Oberstdorf ein "Bilderbuch-Kurort" präsentiert so sollte man bei einem Blick in die Geschichte nicht vergessen mit welchen Unbilden und Daseinsproblemen die Bewohner des oberen Illertales in den Fahrhunderten vor Beginn der wirtschaftlichen Prosperität leben mußten. Die Altvorderen hatten wenig Gelegenheit sich an der Schönheit der Allgäuer Landschaft zu freuen weil sie zuviel Arbeit damit hatten dem kargen Boden das Lebensnotwendige abzuringen. Dennoch: der moderne Kurort von Weltruf verdankt vieles der Arbeit vergangener Generationen. Die Kultivierung der Landschaft des oberen Allgäus war ein jahrhundertelanger Prozeß den fortzusetzen im Interesse eines florierenden Fremdenverkehrs größtes Bemühen der örtlich Verantwortlichen ist. Auch im Jahre 1980 erinnert man sich an eine klassische Eigenschaft der Allgäuer nämlich vorsichtig und distanziert an die Dinge heranzugehen dann aber kräftig zuzupacken wenn man von einer Sache überzeugt ist. Flächenmäßig größte Gemeinde Der Markt Oberstdorf ist flächenmäßig die größte Gemeinde des Landkreises Oberallgäu der wiederum zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben gehört. Ein Großteil der Fläche wird naturgegeben von den mächtigen Allgäuer Bergen eingenommen. Ihnen haben die Bewohner des Ortes wiederum großräumige Weideflächen abgerungen. Die Bebauung des Ortes hat nach dem Willen der amtierenden Kommunalpolitiker ihre Grenzen erreicht. Man ist sich bewußt daß ein Mehr nur nachteilige Folgen für den Ort haben würde. Daß Oberstdorf einmal mit mehr als 2 2 Millionen Übernachtungen pro Jahr zum führenden Kurort Deutschlands werden würde hatte man sich noch vor wenigen Jahrzehnten nicht träumen lassen. Wenn der Weg doch dahin führte so ist dies vor allem dem unternehmerischen Weitblick der fremdenverkehrsorientierten Bevölkerung und dem ausgeprägte Gespür für das Machbare zu verdanken. ... ___MH

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