Bemerkungen zur sozialen Rehabilitation der Rheumatiker1 |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 32 (1980) 43-45 VEB G. Thieme Leipzig. 1980;
Abstract: Aus der Gesellschaft für Rheumatologie der DDR (Vorsitzender: OMR Prof. Dr. sc. med. G. Wessel Direktor der Medizinischen Klinik der FSU Jena DDR 1 nach einem Vortrag gehalten auf der Jahrestagung der Ungarischen Rheumaliga 17. 11. 1977 in Budapest. Rheumatische Krankheiten zeichnen sich durch eine Progredienz der Krankheitsverläufe und durch fortschreitende Funktionsbehinderung des Stütz- und Bewegungsapparates bis zur Versteifung einzelner oder mehrere Gelenke und der aus. Unsere p r o p h y l a k t i s c h e Aufgabe ist es eintretende Funktionseinschränkungen zu verhindern. Der Wiederherstellung der Fähigkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen gelten unsere r e h a b i l i t a t i v e n Bemühungen. Dies erreichen wir durch medizinische und soziale Rehabilitation wobei unsere Ziele folgende sind: - Die Funktion des Stütz- und Bewegungsapparates und anderer Organe zu erhalten bzw. das Fortschreiten der Funktionsbehinderungen abzuschwächen - eine optimale funktionelle Anpassung an die unterschiedlichen Erfordernisse des Alltages zu erreichen und damit die Selbständigkeit und die Fähigkeit der Selbsthilfe zu erhalten - eine längere Arbeitsunfähigkeit und eine Frühinvalidität zu verhindern bzw. den Patienten nach einer Umschulung in einen neuen Beruf wieder in den Arbeitsprozeß einzugliedern - den Patienten jede soziale Unterstützung zu geben am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dabei dürfen medizinische und soziale Rehabilitation nicht getrennt werden denn es gehört zur vornehmsten Aufgabe des Arztes im Sozialismus seine Präventions- und Rehabilitationsbemühungen über die rein medizinischen Belange auszudehnen. Der s o z i a l e n R e h a b i l i t a t i o n obliegt zunächst eine Analyse des häuslichen Milieusund der sozialen Stellung des Patienten. Ergeben sich doch aus den Wohnungsverhältnissen (Stockwerk Größe Heizungsart architektonische Barrieren Bad und Mikroklima der Wohnung) nicht nur Faktoren die die Progredienz der Erkrankung fördern können sondern auch Einschränkungen für die angestrebte Rehabilitation. Außerdem sind so die notwendigen Arbeitshilfen z. B. für den Haushalt für Heimbeschäftigung u. a. am besten festzulegen. Die Analyse der Familienverhältnisse gibt Auskunft über das psychische Gleichgewicht des Patienten und über die mögliche Unterstützung. die den Rehabilitationsbemühungen von den Familienmitgliedern entgegengebracht wird oder in welchem Umfang die Vereinsamung und damit die Bewegungsreduktion schon fortgeschritten ist. Die Untersuchungen der Arbeitsbedingungen (Beruf Arbeitsplatz Verdienst oder Rente) lassen erkennen inwieweit berufsbedingte Schwierigkeiten die Aktivität des Prozesses fördern bzw. inwieweit diese Verhältnisse zu verbessern sind. ... ___MH
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