Hormonelle Reaktionen auf 20-minütige Bäder bei 28 36 und 40 Grad Celsius |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 96-98 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;
Abstract: Anschr. d. Verf.: Dr. P. Kröling cand. med. E. Wenger Prof. H. Drexel Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität Marchioninistraße 17 8000 München 70 Unsere Untersuchung hatte zum Ziel eine Reihe humoraler Reaktionen auf kühle (28 Grad C) indifferente (36 Grad C) und heiße Bäder (40 Grad C) an einer Probandengruppe zu prüfen. Methodik: Untersucht wurden 3 weibliche und 4 männliche Probanden im Alter zwischen 22und 30 Jahren. Der Badebeginn war jeweils um 11 Uhr vormittags die Badedauer betrug 20 Minuten. Als Kontrolle dienten Trockenversuche. Die Blutentnahme über Verweilkanüle erfolgte zu den Zeitpunkten 0 10 20 60 120 und 180 Minuten. Ermittelt wurden neben den üblichen hämatologischen Parametern die Serumkonzentrationen folgender Hormone: Cortisol Testosteron Thyroxin TSH FSH LH HGH (Somatotropin) und Renin. Ergebnisse: Signifikante - und vermutlich auch relevante - Änderungen fanden sich vor allem bei den Parametern Cortisol (o. Abb. 1) und Renin (o. Abb. 2) während und nachdem 40°C-Bad. Während des Bades ist zunächst eine regelmäßige Senkung des Cortisolspiegels zu beobachten. Es liegt nahe an einen spontanen "Verbrauch" des Cortisols in der wärmexponierten Peripherie zu denken. Da im indifferenten Bad und im Trocken-Kontrollversuch jedoch eine ähnliche Tendenz zu beobachten war ist zur Erklärung des Effektes möglicherweise die Ruhelagerung hinreichend. Zu einer kräftigen Steigerung des Cortisolspiegels (ca. 50%) kam es erst in der Phase nach dem Bad. Möglicherweise lag der eigentliche Gipfel zwischen der 30. und 50. Versuchsminute. Die Stärke der Reaktion war interindividuell unterschiedlich ausgeprägt (0 bis über 100%). Gegenläufig jedoch schwächer ausgeprägt verhielt sich die Reaktion auf kühle Bäder bei 28°C. Hier kam es zur kurzfristigen Anhebung des Cortisolspiegels während des Bades mit rascher Rückkehr zur Norm. Renin stieg gegen Ende des 40°C-Bades auf ca. das Doppelte des Ausgangswertes an. Wir deuten dies als Reaktion auf die Senkung des arteriellen Mitteldrucks im heißen Bad. Aufgrund der Blutdrucksteigerung im Verlauf des kühlen Bades sinkt der Reninspiegel um rund 30% ab. Weitere Ergebnisse: Im indifferenten Bad steigt der Testosteronspiegel der männlichen Probanden um rund 30% an. Während des kühlen Bades kommt es zu einer kurzfristigen Anhebung des Thyroxinspiegels um rund 10%. Voraus geht eine Anhebung des TSH-Spiegels in der gleichen Größenordnung. Somatotropin kann offenbar im Gefolge eines heißen Bades auf das 20-fache des Ausgangswertes steigen (Einzelversuch).Keine eindeutigen Reaktionen konnten für die gonadotropen HVL-Hormone LH und FSH festgestellt werden. ___MH
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