Die Schmerzpunktbehandlung mit diadynamischen Stromqualitäten im Rahmen lumbovertebraler und lumboradikulaerer Syndrome; eine Studie bei 56 stationären Patienten. |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 62-65 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;
Abstract: Anschr. d. Verf.: Dr. med. O. Knüsel Spezialarzt FMH für physikalische Medizin speziell Rheumaerkrankungen Leitender Arzt der Rheumaklinik CH 8437 Zurzach Der Gedanke mittels elektrischer Ströme Schmerzlinderung herbeizuführen ist anscheinend schon sehr alt (2). So benützte der römische Arzt SCRIBONIUS LARGUS ein Zeitgenosse des PLINIUS der Älteren (23 bis 79 n. Chr.) elektrische Fische zur Behandlung von Gicht und Kopfschmerzen. Viel später konnte LEDUC 1902 eine lokale Elektroanästhesie mittels schnell ansteigender Impulse demonstrieren ähnlich dem heute bevorzugten RECHTECKIMPULS. Bereits 1920 wurde bemerkt daß eine möglichst niederfrequente Stromform am angenehmsten ist was der französische Zahnarzt BERNARD (1) schon 1928 vertrat. Dies konnte durch verschiedene vergleichende Untersuchungen von WILD (5) SCHERLER (4) GALLETTI (3) sowie ZINN (6) bestätigt werden. Bei Tendomyosen im Rahmen von lumbovertebralen und lumboradikulären Syndromen steht die Therapie mit diadynamischen Stromqualitäten im Behandlungsplan physikalisch-medizinischer Maßnahmen. Dabei beginnt die Schmerzpunktbehandlung eine immer wichtigere Rolle zu spielen. Um die notwendige Häufigkeit dieser Therapieanwendung abzuklären wurde bei 56 stationären Patienten eine solche Schmerzpunktbehandlung durchgeführt: 25 Patienten wurden 5x 31 3x wöchentlich behandelt. Dabei wurde eine Methode entwickelt die neben dem subjektiven Effekt auch eine objektive Veränderung zu erfassen versucht. Als Instrumentarium zur Applikation der diadynamischen Ströme diente das von der Firma Jean Holzer AG CH 8180 Bülach entwickelte Behandlungsgerät "Novodyn 632 Klinik". Zur Messung der Intensität wurde ein Digital-Messer benutzt. Zur Suche der Schmerzpunkte verwendeten wir den DF-Strom für die Therapie den novodynamischen oder das Thyratron-Strom. Zuerst wurde mittels faradischer Rolle der oder die Schmerzpunkte mit der Stromform DF gesucht. An einer nicht schmerzhaften Stelle am Rücken sucht man mit der Rolle diejenige Intensität die der Patient gerade leicht empfindet. Mit dieser Intensität sucht man am Rücken und an den Beinen Punkte bei denen der Patient ein vermehrtes "Stromgefühl" feststellen kann. Diese Punkte werden auf dem Rücken des Patienten und auf dem Behandlungsblatt markiert. Durch mechanischen Druck versucht man nun die Schmerzpunkte zu bestätigen (in 95% der Fälle stimmten beide Punkte miteinander überein). Bei diesen Punkten mißt man nun mit DF die höchste vom Patienten noch ertragbare Intensität. Dieser Wert wurde eingetragen. Bei der Therapie verwendet man nun den novodynamischen Strom wobei die Intensität während 2 Minuten pro Schmerzpunkt laufend gesteigert wird. Die Intensitätssteigerung und die Zeit zur Erhöhung der Intensität wird laufend notiert. Maximal wurden 4 Punkte pro Patient und Sitzung behandelt. Nach Beendigung der Therapie wurde die Empfindlichkeit auf DF der Punktelektrode erneut gemessen und mit dem Ausgangswert verglichen. Als zusätzliche subjektive Kontrolle wiederholte man nun den lokalen mechanischen Druck auf den Schmerzpunkt und trug das Resultat erneut auch auf dem Verlaufsblatt ein. Zusätzlich wurde der Patient das nächste Mal über das subjektive Empfinden nach der Behandlung ausgefragt. ... ___MH
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